Dutzende weitere Coronavirus-Fälle in südkoreanischer Sekte

In Südkorea sind dutzende weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus unter den Mitgliedern einer Sekte bestätigt worden. Wie die für die Bekämpfung von Epidemien zuständige Behörde des Landes am Freitag mitteilte, wurden 39 neue Infektionsfälle bei Mitgliedern der Shincheonji Church of Jesus aus der Stadt Daegu nachgewiesen. Die offizielle Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Sektenmitglieder stieg damit auf mehr als 80.

Die Verbreitung des Virus in der Sekte ging nach Angaben der Behörden von einer 61-jährigen Anhängerin der Religionsgemeinschaft aus, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu Gottesdiensten gegangen war. Die Shincheonji-Gemeinschaft hat wegen des Virus landesweit ihre Einrichtungen geschlossen.

Die Behörden riefen Menschen, welche die selben Gottesdienste wie die 61-Jährige besucht hatten, zur freiwilligen Quarantäne auf. An alle Einwohner von Daegu appellierten sie, möglichst zu Hause zu bleiben.

Insgesamt wurden seit Donnerstag in Südkorea 52 neue Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Infektionsfälle in dem Land wuchs damit auf 156. Südkorea ist damit der am stärksten von der Epidemie betroffene Staat außerhalb Chinas.

Die Regierung in Peking gab am Freitag weitere 889 Infektionsfälle bekannt. Die dortige offizielle Gesamtzahl der Ansteckungen wuchs damit auf mehr als 75.000. Die offizielle Zahl der neu verzeichneten Infektionen war höher als am Vortag, als 673 weitere Ansteckungsfälle bekanntgegeben worden waren - nach Angaben der Regierung war dies die niedrigste Zahl neuer Fälle seit Ende Januar.

Die chinesischen Behörden haben allerdings mit ihren Statistiken für Verwirrung gesorgt, da sie schon zwei Mal die Kriterien für Diagnostik und statistische Erfassung der Erkrankungsfälle geändert haben.

Laut den offiziellen Zahlen vom Freitag starben 118 weitere Menschen in Festlandchina an der Infektion. Die dortige amtliche Gesamtzahl der Todesopfer wuchs damit auf 2236. Die allermeisten Krankheits- und Infektionsfälle treten nach wie vor in der Provinz Hubei auf, von wo die Epidemie ihren Ausgang genommen hatte. Die Behörden haben Hubei weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.

dja