Sexskandal erschüttert Südkoreas K-Popszene

Die südkoreanische K-Popszene wird von einem Sexskandal erschüttert. Der 30-jährige Sänger Jung Joon Young, der nach einem zweiten Platz in einer Talentshow zum Star aufstieg, gab am Dienstag zu, sich beim Sex mit Frauen gefilmt und die Aufnahmen ohne deren Zustimmung ins Internet gestellt zu haben. In einer Erklärung schrieb er, dass er dabei "keine großen Schuldgefühle" gehabt habe. "Ich räume alle meine Verbrechen ein", fügte er hinzu.

Jung gab seinen sofortigen Rücktritt vom Showbusiness bekannt. Nach Recherchen des Senders SBS war er einer von drei männlichen Künstlern in einem Chatroom, in dem einige Mitglieder heimlich gefilmtes Material sexueller Art mit mindestens zehn Frauen teilten. 2016 war Jung angeklagt worden, ein Video mit einer Sexpartnerin ohne deren Wissen und Einvernehmen aufgenommen zu haben. Doch die Frau zog ihre Beschuldigung zurück und die Staatsanwaltschaft ließ die Anklage fallen.

Der K-Pop-Sänger Seungri, der mit der Boyband Big Bang große Erfolge feierte, war laut SBS ebenfalls Mitglied des Chatrooms. Er hatte am Montag das Ende seiner Karriere angekündigt. Am Wochenende waren Vorwürfe laut geworden, wonach der auch als Geschäftsmann tätige 29-jährige Prostituierte in Nachtclubs in Seouls Nobelbezirk Gangnam an mögliche Investoren vermittelte.

Gegen Seungri wird auch wegen seiner Tätigkeit im Nachtclub "Burning Sun" ermittelt, wo er für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Das dortige Personal soll Frauen nach Verabreichung von Drogen und Alkohol sexuell missbraucht und mit versteckten Kameras gefilmt haben.