Symbolischer Baustart der Linie 3 nach Königsbrunn

Erste Gleise für die Verlängerung

Die Stadt Augsburg und Königsbrunn wachsen noch enger zusammen. Mit der Straßenbahnlinie 3 wird eine leistungsfähige und schnelle Mobilitätsverbindung zwischen den beiden Nachbarstädten geschafften. Jetzt wurden im Rahmen eines symbolischen Baustarts am Zentralen Omnibus Bahnhofs (ZOB) in Königsbrunn die ersten Gleise von den Projektpartnern verlegt, von Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, Landrat Martin Sailer, Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl und den Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza und Alfred Müllner.

Der ZOB im Herzen Königsbrunns ist die künftige Endhaltestelle der Linie 3. Für die Straßenbahn ist dort schon alles vorbereitet, nur die Gleisen, Oberleitungen und Straßenbahntechnik fehlen noch. Und auch an der heutigen Endhaltestelle Haunstetten West P&R weisen die Gliesstummel bereits Richtung Königsbrunn. Bis Ende 2021 soll die Trasse voraussichtlich fertig sein. Nachdem die Regierung von Schwaben die Baugenehmigung, den sogenannten Planfeststellungsbeschluss, an die Stadtwerke Augsburg (swa) als Bauherren am 2. September übergeben hat, wird im Oktober mit vorbereitenden Arbeiten begonnen. So werden etwa etwaige Bäume und Sträucher gerodet und der Untergrund archäologisch und auf Kampmittel untersucht.
 
Bereits seit Jahrzehnten wird die Trasse für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 von der bisherigen Endhaltestelle Haunstetten West im Süden Augsburgs bis in die Innenstadt von Königsbrunn von den beiden Nachbarstädten freigehalten. Mit dem Baustart wurde nun über 40 Jahre nach der ersten Bitte aus Königsbrunn, die Verlängerung nach Süden zu prüfen, ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung geschafft. Im Dezember 2015 haben sich die Städte sowie der Landkreis und die Stadtwerke auf die gemeinsame Umsetzung verständigt.
 



Von einem „historischen Tag“ sprach denn auch Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl. Dieses Kooperationsprojekt ist nach Worten von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl „beispielgebend für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land.“ „Wir sind auch in Zukunft eine Wachstumsregion“, so Landrat Martin Sailer. „Wir brauchen überzeugende Antworten für die Mobilität, und die Linie 3 ist überzeugend.“ So ist auch aus Sicht der Stadtwerke die Straßenbahn ein Verkehrsmittel der Zukunft. „Wir fahren mit 100 Prozent Ökostrom, sind klimaneutral und nachhaltig“, so Dr. Walter Casazza. Damit trage die Straßenbahn ganz erheblich zur Luftreinhaltung und Vermeidung von CO2 bei.
 
Die Stadtwerke rechnen mit rund 10.000 zusätzlichen Fahrgästen auf diesem Streckenabschnitt. Damit werden fast 17 Millionen Auto-Kilometer im Jahr durch das nachhaltige Verkehrsmittel Straßenbahn ersetzt und rund 3.700 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
 
Die neue Strecke ist rund 4,6 Kilometer lang, von denen 1,9 Kilometer auf Augsburger Flur liegen. Die Kosten werden auf rund 52 Millionen Euro beziffert. An den späteren Betriebskosten der Linie beteiligen sich die Stadt Königsbrunn und der Landkreis Augsburg. Neben zwei bestehenden Haltestellen, die umgebaut werden, werden sechs Haltestellen neu angelegt. Geplant ist, dass der Streckenabschnitt nach Königsbrunn von der Tram in der Regel im 15-Minuten-Takt befahren wird, am Wochenende in der Nebenverkehrszeit alle 20 bzw. 30 Minuten.
 
Die Straßenbahn ist eine leistungsfähige Nahverkehrsverbindung der beiden Nachbarstädte Augsburg und Königsbrunn und bindet Königsbrunn auch schnell an die Universität, die Hochschule oder den für Bahn-Pendler wichtigen DB-Haltepunkt Haunstetter Straße sowie den Augsburger Hauptbahnhof an. So wird etwa die Fahrzeit von Königsbrunn Zentrum zur Uni mit der Tram umsteigefrei rund eine Viertelstunde betragen, statt bisher mit Bussen 30 Minuten. Bis zum Augsburger Königsplatz wird die Straßenbahn ab Königsbrunn Zentrum etwa eine halbe Stunde unterwegs sein.
 
Aber auch für die Bürger in Haunstetten und in dem neue geplanten Baugebiet Haunstetten Süd-West ist die Verlängerung von erheblicher Bedeutung.