Zahl der Infektionen durch neues Virus in China nun höher als bei Sars

Die Zahl der Krankheitsfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist inzwischen höher als seinerzeit bei der Sars-Epidemie. Laut neuen Zahlen der chinesischen Regierung vom Mittwoch stieg die Zahl der infizierten Menschen auf 5974. Das waren mehr als 1400 bestätigte neue Fälle seit Dienstag. Durch den Sars-Virus waren in den Jahren 2002 und 2003 in Festlandchina laut der offiziellen Bilanz 5327 Menschen erkrankt.

Die Zahl der Todesfälle in China durch das jetzige Virus stieg um 26 und liegt nun bei 132, wie der Gesundheitsausschuss der Regierung bekanntgab. Die Behörden in der zentralchinesischen Provinz Hubei, von wo der Erreger seinen Ausgang genommen hatte, hatten kurz zuvor 25 neue Todesfälle bekanntgegeben. Ein neuer Todesfall trat außerhalb von Hubei auf.

Außerhalb von China wurden bislang insgesamt etwa 50 Fälle von Infektionen mit dem Virus verzeichnet, sie verteilen sich auf 15 Länder. In Deutschland gibt es bislang vier Krankheitsfälle, diese alle in Bayern.

Japan und die USA flogen am Mittwoch Bürger ihrer Länder aus der Millionenmetropole Wuhan in Hubei aus. In der Stadt war das Virus erstmals bei Menschen festgestellt worden. Eine aus Wuhan kommende Maschine mit rund 200 Japanern an Bord landete am Morgen am Flughafen von Tokio, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.

Zuvor hatte das japanische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass in dem Flugzeug mitreisendes Gesundheitspersonal medizinische Checks bei den Passagieren vornehmen würde. Es gebe jedoch keine Pläne, die Reisenden nach ihrer Ankunft in Quarantäne zu nehmen.

Auch ein Flugzeug mit US-Bürgern an Bord hob am Mittwoch aus Wuhan ab, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Nach Angaben des Verkehrsministeriums des US-Bundesstaats Alaska, wo die Maschine einen Tankstopp einlegen sollte, sollten 240 Bürger in dem Flugzeug reisen. Auch die Bundesregierung erwägt, deutsche Staatsbürger aus Wuhan herauszuholen.