Ministerin: Zwei Coronavirus-Fälle in Frankreich bestätigt

Erstmals gibt es in Europa Fälle des zuerst in China aufgetretenen Coronavirus. In Frankreich seien zwei Verdachtsfälle "bestätigt" worden, sagte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Freitag bei einer Pressekonferenz in Paris. Einer der beiden Patienten wird demnach in einem Krankenhaus in Bordeaux behandelt, der andere in Paris.

Die französischen Behörden setzten alles daran, eine mögliche Ausbreitung des Virus zu verhindern, betonte Buzyn. Nach Angaben des Notarztdienstes SOS Médecins war im südfranzösischen Bordeaux am Donnerstag ein Patient mit dem Verdacht auf die Lungenkrankheit eingeliefert worden.

Das neuartige Coronavirus war erstmals Ende Dezember in der zentralchinesischen Metropole Wuhan aufgetreten. Inzwischen wurden dort nach Behördenangaben rund 830 Infektionen bestätigt, mehrere tausend Verdachtsfälle werden überprüft. Mindestens 26 Menschen starben bislang an der Infektion.

Auch in mehreren weiteren asiatischen Staaten sowie in den USA wurden inzwischen mehrere Fälle bestätigt. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte am Freitag, nach aktueller Kenntnis sei weiterhin kein deutscher Staatsbürger erkrankt.

Die chinesischen Behörden verschärften am Freitag ihre Bemühungen zur Eindämmung des Virus. In 13 Städten, darunter Xianning, Xiaogan und Enshi wurde der öffentliche Verkehr ausgesetzt, sodass ihre mehr als 41 Millionen Einwohner de facto unter Quarantäne standen.

Wie in Wuhan wurden auch in Peking Großveranstaltungen anlässlich des chinesischen Neujahrsfests am Samstag abgesagt. Am Freitag kamen außerdem weitere Touristenattraktionen hinzu, die wegen des Coronavirus vorsichtshalber geschlossen werden.