UNO fordert 100 Milliarden Dollar für Digitalisierung in armen Ländern
Die Vereinten Nationen fordern eine deutliche Aufstockung der internationalen Finanzhilfen für den Ausbau von Internetverbindungen in armen Ländern. Die staatlichen und privatwirtschaftlichen Zusagen für die globale Digitalisierung sollten bis zum Jahr 2026 um mehr als das Dreifache auf insgesamt 100 Milliarden Dollar erhöht werden, verlangte am Mittwoch die zur UNO gehörende Internationale Fernmeldeunion (ITU).
Nach ihren Angaben hatten im vergangenen Jahr weltweit rund 2,7 Milliarden Menschen keinen Zugang zum Internet. Fast ein Drittel der Menschen ohne Internetzugang leben demnach in den 46 am schwächsten entwickelten Ländern der Welt.
Die Kluft bei der digitalen Anbindung zwischen den ärmsten Ländern und dem Rest der Welt weite sich aus, beklagte die UN-Unterorganisation. Die Vorzüge der digitalen Technologie seien "immer noch für zu viele Menschen außerhalb ihrer Reichweite", kritisierte ITU-Chefin Doreen Bogdan-Martin.
Zur Förderung des Internetausbaus hatte die ITU im Jahr 2021 die Initiative "Partner2Connect Digital Coalition" lanciert, an der sich staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure beteiligen. Die Initiative hat bislang Finanzzusagen im Volumen von 30 Milliarden Dollar eingeholt, was nach Ansicht der ITU viel zu wenig ist.
© 2023 AFP