Wissenschaftler zeigen Tröpfenverbreitung trotz Visier und Ventil-Maske

Mit Laserstrahlen haben US-Wissenschaftler gezeigt, wie wenig wirksam Gesichtsvisiere und Schutzmasken mit Ventil gegen eine Verbreitung des Coronavirus sind. Für eine am Dienstag im Fachmagazin "Physics of Fluids" veröffentlichte Studie setzten sie einer Spezialpuppe ein Plastikvisier oder eine Gesichtsmaske mit einem Atemventil auf. Durch den Mund der Puppe wurden destilliertes Wasser und Glyzerin in Form winziger Tröpfchen gesprüht - so als ob jemand hustet oder niest.

Mit grünen Laserstrahlen konnte die Bewegung der Tröpfchen, sogenannter Aerosole, gezeigt werden. Ein Visier konnte den Ausstoß der Tröpfchen zwar zunächst abblocken, wie die Wissenschaftler der Florida Atlantic University schreiben. Aber: "Die ausgestoßenen Tröpfchen können sich relativ leicht um das Visier herumbewegen und sich in einem größeren Gebiet ausbreiten."

Auch ein Mundschutz mit Ventil kann die Verbreitung der Tröpfchen nicht verhindern. "Ein große Zahl von Tröpfchen gelangt ungefiltert durch den Atemfilter", heißt es in der Studie. Eine solche Gesichtsmaske sei damit nicht geeignet, die Verbreitung des Coronavirus durch einen infizierten Menschen zu verhindern.

In der Studie ging es nicht um die Frage, ob Visiere oder Schutzmasken mit Ventil einen Menschen vor einer Ansteckung mit dem Virus schützen können. Es ging vielmehr um die Frage, ob sie eine Verbreitung des Virus durch einen Infizierten verhindern können.

Dass ein solcher Fremdschutz nicht gegeben ist, war bereits bekannt. In Deutschland haben das unter anderem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und das Robert-Koch-Institut hervorgehoben.

Den US-Wissenschaftlern ging es in ihrer Studie vor allem darum, die Öffentlichkeit für das Problem zu sensibilisieren. Viele Menschen würden Visiere und Schutzmasken mit Ventil tragen, weil diese komfortabler seien als Masken ohne Ventil. Das könne aber die Bemühungen zur Eindämmung des Virus unterlaufen, warnen die Forscher.