Verbesserung des Orientierungssystems für Blinde und Sehbehinderte in der Memminger Fußgängerzone

Positives Fazit

Walter Baur, Berater des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) tastet sich mit Hilfe seines Landstocks in der Memminger Kramerstraße voran. „Die Rinnen sind jetzt eindeutig tastbarer“, lautet sein positives Fazit. In Absprache mit dem Blindenbund, der Fachstelle für Inklusion und dem Behindertenbeirat wurden in der Memminger Fußgängerzone rund 80 Meter Fräsarbeiten geleistet, um die Orientierungslinien in der Fußgängerzone für Menschen, die auf einen Stock angewiesen sind, zu verbessern.

Vor allem bei Langstöcken mit Kugel an der Spitze, ist die Rinne mit drei Vertiefungen bei der Pendelbewegung des Stockes nun auch deutlicher hörbar. „Die Schwierigkeit dabei: Die Leitlinien dürfen für Menschen mit Rollstuhl oder Rollatoren nicht zum Hindernis werden“, so Erika Winterwerb, Mitglied im Memminger Behindertenbeirat.

Nach der Neugestaltung der Fußgängerzone, die 2015 abgeschlossen wurde, war eigentlich damit gerechnet worden, dass die Vertiefungen in der Mitte der Straßen sowie die Häuserkanten zur Orientierung für blinde und sehbehinderte Menschen ausreichend seien. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass dies zu schwierig war. Was den Behindertenbeirat zu einem Antrag zur Nachbesserung des Leitsystems bewogen hat. In Absprache mit dem städtischen Bauamt wurde das Fräsen zusätzlicher Linien beauftragt. Leider hatten sich die Arbeiten durch die Corona-Pandemie nochmals verzögert, da die Spezialfirma für die Fräsarbeiten aus Österreich kommt.