WHO fordert stärkere Regulierung von E-Zigaretten und ähnlichen Produkten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eine strengere Regulierung von E-Zigaretten und anderen elektronischen Geräten zum Nikotin-Konsum, um vor allem Kinder und Jugendliche zu schützen. Mit immer neuen Geschmacksnoten zielten die Hersteller teilweise gezielt auf Kinder und Jugendliche ab, warnte die WHO in einem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht zum Thema Rauchen und Tabak. Die Gefahr sei groß, dass diese sich später zu Rauchern entwickelten.

"Während die Zigarettenverkäufe zurückgegangen sind, vermarkten die Tabakkonzerne aggressiv neue Produkte und leisten Lobbyarbeit bei den Regierungen, um deren Regulierung zu beschränken", kritisierte der WHO-Botschafter für nicht übertragbare Krankheiten, Michael Bloomberg. Das Ziel der Konzerne sei einfach: "Sie wollen eine weitere Generation süchtig nach Nikotin machen. Das dürfen wir nicht zulassen."

Dem WHO-Bericht zufolge bieten die Hersteller inzwischen rund 16.000 Aromen an, von denen viele vor allem den Geschmack junger Menschen treffen. Die Regulierung solcher Produkte sei nicht einfach, da die Produktpalette sehr vielfältig sei und sich schnell weiterentwickle, sagte der WHO-Direktor für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech. So sei es in einigen Fällen fast unmöglich, nikotinhaltige von nikotinfreien Produkten zu unterscheiden.

Dennoch sollten Regierungen laut WHO alles unternehmen um zu verhindern, dass Nichtraucher zu E-Zigaretten greifen und dass Rauchen wieder salonfähig wird. Laut dem Bericht ist der Verkauf von elektronischen Systemen zur Nikotinfreisetzung in 32 Ländern verboten. 79 Länder haben demnach Maßnahmen ergriffen, um Vermarktung und Konsum einzuschränken. In 84 Ländern aber seien sie in keiner Weise reglementiert.