Ein gepflegter Rasen ist der Traum vieler Gartenbesitzer und Hobbygärtner

Ein grüner Teppich

Endlich Frühling! Jetzt hält uns nichts mehr im Haus und die Gartenmöbel dürfen wieder aus dem Winterquartier ausziehen. Was gibt es Schöneres als von Vogelgezwitscher begleitet auf einem Liegestuhl mitten in der Wiese zu sitzen und in einem Buch zu schmökern. Doch plötzlich ist dieses gar nicht mehr interessant und der Blick fällt über den Gartenzaun zum Nachbarn… Warum ist das Gras auf der anderen Seite denn grüner? 

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Bild: KI
Damit Sie nicht neidvoll zu den anderen schauen müssen, verraten wir Ihnen, wie Ihr Rasen schön dicht und unkrautfrei wird. 

Mit der Pflege des Rasens beginnt man mit dem Wachstumsschub im zeitigen Frühjahr – je nach Witterung und Vegetationsfortschritt. Das kann im März beziehungsweise im April gut angegangen werden. 

1. Schritt: Bestandsaufnahme durch Mähen
Bevor man mit Bekämpfungsmaßnahmen von Unkraut und Co. startet, sollte der Rasenmäher zum Einsatz kommen – am besten auf die niedrigste Stufe eingestellt, damit man sich zunächst einen Überblick verschaffen kann. So ist gut feststellbar, wo eventuelle Maßnahmen gegen Moos- und Unkrautbildung schnell erfolgen sollten.

2. Schritt: Vertikutieren
Im nächsten Schritt leistet dann der Vertikutierer gute Dienste, denn dieser entfernt jeglichen Rasenfilz, damit Nährstoffe und Wasser wieder zu den Graswurzeln gelangen können. Zudem benötigt ein gesunder Rasen ausreichend Licht, denn nur so sind eine Regeneration und eine dichtere Rasennarbe möglich. 

Allgemein gilt: Es sollte erst vertikutiert werden, wenn es dafür warm genug ist. Merken Sie sich am besten, dass Gras erst bei einer Temperatur um die 15 Grad sprießt. Zudem bitte nur zweimal im Jahr vertikutieren – das ist mehr als ausreichend und bei häufigerem Einsatz würden Sie Ihren Rasen eher schädigen.

Wie häufig sollte im Anschluss gemäht werden?
Die nachfolgenden Mähvorgänge sollten dann nicht mehr auf unterster Stufe durchgeführt werden – Dafür jedoch öfter, bestenfalls einmal pro Woche. Der regelmäßige Schnitt bewirkt, dass die Gräser daraufhin mehr Ausläufer bilden und eine dichtere Grasnarbe aufweisen. 

Von Mai bis Juni sind sogar zwei Mähgänge pro Woche zu empfehlen, da in diesen Monaten der stärkste Wachstumsschub stattfindet. Als Regel gilt hier: Es sollte nicht mehr als ein Drittel der Blattmasse abgemäht werden, damit die Gräser nicht zu sehr geschwächt werden und diese somit gegen Unkrautbildung besser gefeit sind. Auch bei länger vorherrschender Trockenheit ist sonst die Bodenfeuchtigkeit nicht mehr gewährleistet – Dies wäre auf die nicht vorhandene Beschattung des Wurzelwerks zurückzuführen.

3. Schritt: Den pH-Wert des Bodens durch Kalken optimieren
Um ein Versauern der Wiesenfläche zu verhindern, sollte man den pH-Wert des Bodens ab und zu – das heißt etwa alle zwei Jahre – mit einem Testset aus dem Fachhandel kontrollieren. Der Messvorgang erfordert kleine Bodenproben, welche Sie aus circa 10 Zentimeter Tiefe und an verschiedenen Stellen ausgraben. Die Erdproben, in einem Gefäß mit destilliertem Wasser vermischt, zeigen dank eines Teststreifens den pH-Wert. Daran können Sie genau festmachen, ob Ihrem Rasen Kalk fehlt. Anhand eines Ergebnisses unter sechs bei lehmigem Boden und unter 5,5 bei sandigem Boden sollte kohlensaurer Kalk laut Dosierungsanweisung auf dem Rasen aufgebracht werden. Idealerweise liegt der pH-Wert bei 5,6 bis 6,5 – Bei einem pH-Wert über sieben, sollte nicht gekalkt werden. 

Der Boden versauert, weil der Kalk, welcher in der Erde enthalten ist, von Regengüssen nach und nach ausgewaschen wird. Außerdem werden bei der Zersetzung von Pflanzenresten und Mährückständen sogenannte Huminsäuren gebildet, welche ebenfalls den pH-Wert verändern.

4. Schritt: Düngen
Die meisten Probleme resultieren daraus, dass die Gräser Nahrungsmangel haben. Wenn nicht genügend Nährstoffe zugeführt werden, entstehen Lücken, in welchen sich Unkraut und Moos ansiedeln. Deshalb benötigt der Rasen nach der Winterruhe einen speziellen Dünger. Im Fachhandel gibt es viele Rasendünger für die spezifischen Bedürfnisse unserer Grünflächen. Gedüngt werden sollte allerdings erst dann, wenn sich der Kalk (erwähnt in Schritt 3) vollständig aufgelöst hat. 

Wir empfehlen zudem die Anschaffung eines Düngestreuers, damit eine gleichmäßige Verteilung gewährleistet werden kann. Für das Düngen sollten Sie einen sonnenfreien Tag wählen – Steht Regen bevor, so ist dies umso besser.

5. Schritt: Rasen nachsähen
Nun haben Sie es fast geschafft und können bald selbst mit einem perfekten Rasen glänzen. Den letzten Schliff bringt nämlich das Nachsähen. Das Frühjahr ist ideal und den trockenen Sommermonaten definitiv vorzuziehen. Auch hier steht der Fachhandel mit gutem Wissen zur Seite und kann Sie bei der Auswahl des richtigen Samens gut beraten. Setzen Sie unbedingt auf hochwertiges Rasensaatgut – Das lohnt sich auf jeden Fall!

Weitere Tipps für einen gepflegten „grünen Teppich“
  • Gegenstände wie zum Beispiel Planschbecken oder ähnliches, sollten abends nach Möglichkeit verschoben oder besser auf eine gepflasterte Fläche versetzt werden. Die Grashalme können sich so über Nacht wieder aufrichten.
  • Es ist wichtig, den Rasen regelmäßig zu gießen, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Nass fließt, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine ausgewogene Menge an Wasser, welche den Boden feucht, aber nicht durchnässt, ist entscheidend für die Rasengesundheit. Im Herbst und Frühjahr ist es oft nicht erforderlich, den Rasen zusätzlich zu bewässern, da diese Jahreszeiten in der Regel ausreichend Regen bringen. Es ist also entscheidend, die Bewässerung entsprechend den natürlichen Niederschlägen anzupassen und nur bei Bedarf einzugreifen, um eine Überwässerung zu vermeiden.
  • Damit Ihr Rasen wieder gut auf den Winter vorbereitet wird, sollten Sie Ihrer Wiese im Herbst einen kaliumangereicherten Dünger spendieren. Dieser schützt vor Frost und macht die Grünfläche resistenter gegen Rasenkrankheiten.
FAZIT:
„Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner!“ Nein – Mit unseren Tipps und Tricks für einen dichten Rasen können Sie diesen Satz aus Ihrem Gedächtnis verbannen. Maßgebend für einen gesunden „grünen Teppich“ ist die Einhaltung des Schnitt-, Dünge- sowie des Bewässerungszyklus. Außerdem sollte Löwenzahn, Moos und ähnliches schnell entfernt werden, um die Ausbreitung von Unkraut stoppen beziehungsweise eindämmen zu können. Nun wünschen wir Ihnen ein schönes Frühjahr und einen schönen Sommer – Und neidvolle Blicke auf Ihre sattgrüne Wiese vonseiten Ihrer Nachbarn.