Stiko empfiehlt erstmals Impfstoff gegen Dengue - nach vorheriger Infektion

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Die Asiatische Tigermücke kann Dengue-Viren übertragenBild: AFP/Archiv / VALERY HACHE

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat erstmals einen Impfstoff gegen Dengue-Fieber empfohlen. Der neue Impfstoff Qdenga werde Personen ab vier Jahren empfohlen, die bereits eine labordiagnostisch bestätigte Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben, wie die Stiko am Donnerstag gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) in Berlin mitteilte.

In diesen Fällen sei eine Impfung vor Reisen in Dengue-Endemiegebiete mit erhöhtem Ansteckungsrisiko oder bei Tätigkeiten mit Dengue-Viren etwa in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien außerhalb von Endemiegebieten angeraten. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von drei Monaten gegeben werden.

Das Dengue-Virus ist das weltweit am häufigsten durch Stechmücken auf den Menschen übertragene Virus. Ungefähr 99 Prozent der in Europa gemeldeten Fälle betreffen Reisende, die aus Endemiegebieten zurückkehren. Die erste Infektion mit Dengue-Viren verläuft meist ohne Symptome oder mild. Bei Zweitinfektionen hingegen ist das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöht.

Weil nach bisherigen Studien nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei Menschen, die bisher noch keine Infektion durchgemacht haben, eine Infektion nach der Impfung mit einem schweren Krankheitsverlauf einhergeht, erteilte die Stiko vorerst keine allgemeine Impfempfehlung.

Dengue war viele Jahrzehnte vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Das Virus wird vor allem von Gelbfiebermücken, gelegentlich auch von Asiatischen Tigermücken übertragen. Durch die Auswirkungen des Klimawandels breiten sich die Asiatische Tigermücke auch in Deutschland aus.