Dank des richtigen Reifenprofils sicher unterwegs

Tipps und Tricks

Einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf unsere Sicherheit im Straßenverkehr sind die Reifen. Ungleichmäßig abgefahrene Reifen oder welche mit zu geringem Profil können gerade bei Regen oder Graupel lebensgefährlich werden. Deshalb erhalten Sie heute einen Überblick, wie und wo Sie die Profiltiefe Ihrer Reifen richtig messen und welche gesetzlichen Vorgaben dabei gelten – inklusiver praktischer Tipps für langlebige Reifen!

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Bild: stock.adobe
Je tiefer, desto besser der Grip
Autoreifen spielen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit im Fahrzeug. Insbesondere die Profiltiefe beeinflusst die Fahreigenschaften und den Bremsweg. Ein gutes Reifenprofil sorgt für bessere Haftung auf der Straße, insbesondere bei Regen, Graupel und Schnee. 

Gute Autoreifen schützen Sie also vor Aquaplaning und halten Ihren Bremsweg möglichst kurz. Das ist auch der Grund dafür, warum es gesetzlich vorgeschrieben ist, die Profiltiefe der Reifen regelmäßig zu überprüfen. Wer mit mangelhafter Tiefe unterwegs ist, riskiert neben der eigenen Gesundheit übrigens auch finanzielle Strafen. Bei Winterreifen kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg für den Fahrzeughalter obendrauf.

Glücklicherweise ist das Messen unkompliziert und man benötigt nicht einmal zwingend spezielle Messgeräte dafür. 

Klare gesetzliche Vorgaben

Die gesetzlichen Vorgaben für die Profiltiefe von Autoreifen variieren je nach Wetterbedingungen. In Deutschland beträgt die Mindestprofiltiefe für Sommerreifen 1,6 mm. Es ist allerdings ratsam, schon bei 3 mm Profiltiefe über einen Wechsel der Reifen nachzudenken.

Im Winter gelten strengere Regeln und eine Mindestprofiltiefe von 4 mm. Diese Vorgaben sind keine bloße Formalität, sondern dienen Ihrem Schutz.

Profiltiefe messen: So geht’s!
Es gibt spezielle Messgeräte, die in die Hauptprofil-Rillen der Reifen eingeführt werden, um die Tiefe exakt zu bestimmen. Eine gute Orientierung bieten Ihnen die Verschleißindikatoren auf den Reifen. Halten Sie Ausschau nach 6 Stegen innerhalb der Profil-Rillen. Ist das Profil genauso hoch wie diese Stege, dann hat Ihr Reifen die Mindestprofiltiefe erreicht oder unterschritten.

Alternativ können Sie aber auch ganz einfach mit Münzen messen. Und so funktioniert’s:

Sommerreifen: Der goldene Rand einer Ein-Euro-Münze ist exakt 3 mm breit. Halten Sie die Münze einfach in das Profil. Sehen Sie den Rand nicht mehr, ist das Profil ausreichend tief.

Winterreifen und Ganzjahresreifen: Der silberne Rand der Zwei-Euro-Münze ist genau 4mm breit. Hier gehen Sie also genau wie bei den Sommerreifen vor – und wenn der Rand nicht mehr sichtbar ist, liegt die Profiltiefe im vorgeschriebenen Bereich.

Messen Sie mit den Münzen, ist es wichtig, dass Sie an verschiedenen Stellen die Tiefe überprüfen. Denn nur so entdecken Sie auch ungleich abgefahrene Reifen.

Ungleichmäßig abgefahrene Reifen: Ein Warnsignal
Reifen, die an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark abgefahren sind, können auf Probleme im Fahrzeug hinweisen, wie beispielsweise eine fehlerhafte Spureinstellung oder falschen Reifendruck. Hier sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen, denn das beeinträchtigt Ihre Sicherheit zusätzlich. Außerdem müssen Sie ungleichmäßig abgefahrene Reifen wesentlich schneller ersetzen – es ist also auch eine Kostenfrage. 

Es gibt aber auch harmlosere Gründe für ungleichmäßig abgefahrene Reifen: Tiefer gelegte Fahrzeuge oder Autos mit Sportfahrwerk sind beispielsweise auch häufiger von dieser Problematik betroffen.

Ihre regelmäßigen Inspektionen, aber auch Checks in einer Fachwerkstatt ermöglichen, diese Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. So können Sie Ihre Winterreifen bis zu 6 Jahre und Ihre Sommerreifen bis zu 8 Jahre fahren – dann sollten Sie sie aber zu Ihrer eigenen Sicherheit austauschen. Das empfiehlt auch der ADAC, selbst wenn es keine gesetzliche Verpflichtung diesbezüglich gibt.

Praktische Tipps 

1. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Profiltiefe Ihrer Reifen mindestens einmal im Monat, idealerweise vor längeren Fahrten.

2. Rechtzeitiger Wechsel: Ersetzen Sie Reifen rechtzeitig, bevor die Mindestprofiltiefe erreicht ist, sich und andere im Straßenverkehr bestmöglich zu schützen.

3. Auf ungleichmäßigen Verschleiß achten: Falls Sie ungewöhnliche Abnutzungsmuster feststellen, lassen Sie Ihr Fahrzeug überprüfen.

Damit Sie besonders lange etwas von Ihren Reifen haben, helfen Ihnen nachfolgende Tipps:
  • Stellen Sie immer den optimalen Reifendruck ein.
  • Checken Sie regelmäßig die Reifengeometrie.
  • Überprüfen Sie vor jeder Fahrt, ob die Reifen Schäden erlitten haben.
  • Bewahren Sie die nicht genutzten Reifen vorschriftsmäßig auf.
FAZIT:
So bleiben Sie sicher im Straßenverkehr: Die Profiltiefe Ihrer Autoreifen ist ein entscheidender Faktor für die Sicherheit im Straßenverkehr – für Sie und andere. Halten Sie also die gesetzlichen Vorgaben ein und kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Profiltiefe. Sommerreifen sollten eine Tiefe von mindestens 1,6 mm haben, während es bei Winterreifen sogar mindestens 4 mm sein müssen. Indem Sie Ihre Reifen rechtzeitig erneuern, tragen Sie aktiv dazu bei, Unfälle zu vermeiden. Text: Julia Höß