Großbritannien erteilt EU-Mobilitätsabkommen für junge Leute Absage

Die britische Regierung hat einem Abkommen mit der EU eine Absage erteilt, das es jungen Briten erleichtern würde, in dem Staatenbund zu leben, studieren und arbeiten. "Wir führen kein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm ein", erklärte ein Regierungssprecher am Samstag in London. "Die Freizügigkeit innerhalb der EU wurde beendet und es gibt keine Pläne, dies einzuführen", fügte er unter Verweis auf den EU-Austritt Großbritanniens hinzu.

Die EU-Kommission hatte ein Abkommen vorgeschlagen, damit junge Menschen aus der Europäischen Union und Großbritannien künftig wieder leichter auf der jeweils anderen Seite des Ärmelkanals studieren und arbeiten können und wollte Verhandlungen darüber mit London führen. Seit dem Brexit brauchen EU-Bürgerinnen und -Bürger für den Aufenthalt in Großbritannien wieder ein Visum, ebenso brauchen junge Briten ein Visum für den Aufenthalt in der EU.

Dem EU-Vorschlag zufolge sollten junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren künftig für vier Jahre im Zielland bleiben dürfen, ohne dass ein Visum etwa an einen festen Arbeitsvertrag gekoppelt ist. London erteilte dem Vorschlag nun eine Absage.

Stattdessen sei das Vereinigte Königreich offen mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten, erläuterte der Regierungssprecher. London hat bereits entsprechende Abkommen mit 13 Ländern.

Großbritannien war nach dem Brexit aus dem europäischen Studentenaustauschprogramm Erasmus ausgetreten. Die EU-Kommission hatte jedoch angedeutet, sie sei "offen" für einen Wiedereintritt Londons.

Nach Angaben der EU-Kommission belaufen sich die Studiengebühren für nicht im Vereinigten Königreich ansässige Studierende an britischen Universitäten derzeit auf durchschnittlich 22.000 Pfund (rund 25.500 Euro) pro Jahr, gegenüber rund 9000 Pfund für Ortsansässige. Ein Studienvisum für Großbritannien kostet EU-Bürger derzeit 490 Pfund, ein Arbeitsvisum zwischen 719 und 1639 Pfund. Hinzu kommen Extrakosten für die Gesundheitsversorgung.