Tipps und Rezepte für ein leckeres veganes Menü

Weihnachten auf dem Teller

Würstchen mit Kartoffelsalat, Ente, Gans oder Braten und auch Raclette oder Fondue sind typische Gerichte, die es an Weihnachten zu essen gibt. Doch da sich immer mehr Menschen vegan ernähren, stellt sich die Frage: Wie kann ein richtig leckeres veganes Weihnachtsmenü aussehen? Hier sind die besten Tipps sowie leckere Rezepte für Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise! 

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Bild: stock.adobe
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Vorspeise: Blätterteig-Sterne mit veganem PestoBild: stock.adobe
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Hauptspeise: Veganer Linsenbraten mit SoßeBild: stock.adobe
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Beilage 1: Vegane KartoffelknödelBild: stock.adobe
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Beilage 2: Veganes ApfelrotkrautBild: stock.adobe
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Nachspeise: Vegane Schokoladenmousse mit BeerenBild: stock.adobe
Zu Weihnachten setzen die meisten Familien beim Essen auf Tradition: Für gewöhnlich landet Jahr für Jahr das gleiche auf dem Tisch – doch was, wenn die Tochter plötzlich ihren Freund mitbringt, der sich vegan ernährt? Oder die Tante ankündigt, ab sofort auf tierische Produkte verzichten zu wollen? Die Menü-Planung dürfte nun deutlich schwieriger werden, da es trotz des fortschreitenden Trends zur veganen Ernährung noch vergleichsweise wenig Rezepte dafür gibt. Die Zurückhaltung zeigt sich auch in einer Studie im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland aus dem Jahr 2022: Darin gaben lediglich 1,4 Prozent der Befragten an, zu Weihnachten auf veganes Essen zu setzen.Doch angesichts der steigenden Anzahl an Menschen, die komplett auf tierische Produkte verzichten, dürften vegane Menüs an den Festtagen in den kommenden Jahren an Beliebtheit gewinnen. Gerade weil an Weihnachten ganze Familien zusammenkommen, reicht es eben oftmals schon aus, wenn sich nur eine Person davon vegan ernährt – damit diese nicht ihr selbstgekochtes Essen in Tupperdosen verzehren muss, bietet es sich beispielsweise an, neben den klassischen Gerichten auch vegane Alternativen anzubieten. Ob nun als Ganzes, als zusätzliche Alternative oder als Ersatz für die übliche Vor-, Haupt- oder Nachspeise: Unsere Rezepte eignen sich für alle Szenarien! 

Was gibt es zu beachten?
Bei der Planung eines veganen Weihnachtmenüs ist es wichtig, die Bedürfnisse aller Gäste zu berücksichtigen – so wie natürlich auch sonst. Einige Personen können allergisch auf bestimmte Lebensmittel reagieren. Wer ein veganes Menü ausprobiert, sollte vorab nachfragen, ob bestimmte Zutaten wie Soja, Seitan oder Tofu möglicherweise nicht gut vertragen werden oder den Beteiligten nicht schmecken. Im Zweifel bietet man auch hier Alternativen an, ohnehin sollte man lieber etwas zu viel als zu wenig zubereiten. Schließlich möchte niemand an Weihnachten mit leerem Magen nachhause gehen – und übrig gebliebene Reste lassen sich super an den nächsten Tagen verarbeiten. 

Vorteile
Die Entscheidung für ein veganes Weihnachtsmenü bietet natürlich einige Vorteile. Zum einen leistet man dadurch einen Beitrag zum Umweltschutz, da der Wasser- und Flächenverbrauch sowie auch die Treibhausgasemissionen bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln deutlich geringer sind. Des Weiteren ist eine vegane Ernährung oft cholesterinärmer und kann das Risiko von Herzkrankheiten reduzieren. Pflanzliche Lebensmittel sind außerdem reich an Ballaststoffen, Antioxidantien und essenziellen Nährstoffen, die die Gesundheit fördern. Nicht zuletzt ist ein veganes Weihnachtsessen eine ethische Entscheidung, die das Leid von Tieren minimiert und ein Zeichen für Mitgefühl setzt – das passt perfekt zum Weihnachtsfest!

Nachteile
Doch das Ganze bringt auch Nachteile mit sich. Manche sind eventuell unsicher, wie sie traditionelle Weihnachtsgerichte ohne tierische Produkte und trotzdem lecker zubereiten können und machen sich entsprechend Stress vor dem Festmahl – gerade wenn es sonst bislang eher ein klassisches, fleischlastiges Menü gab. Auch besteht bei vielen die Sorge, dass sich andere Gäste wiederum über das vegane Essen beschweren oder sich eingeschränkt oder gar bevormundet fühlen könnten. Die größte Angst ist vermutlich, dass die Speisen misslingen und man im schlimmsten Fall eine missgelaunte, hungrige Familie am Tisch sitzen hat.

Tipps
Damit das nicht passiert, lautet ein erster Tipp, das Menü oder auch einzelne, vegane Beilagen vorher einmal „auf Probe“ zuzubereiten. So kann man den Geschmack vorher testen und fühlt sich an Weihnachten sicherer und wird vermutlich flotter sein. Wie auch beim Kochen mit Fleisch ist es ratsam, auf hochwertige Zutaten zu setzen. Lokale, saisonale und bio-zertifizierte Produkte sind hierbei gute Optionen. Auch die Kreativität sollte nicht zu kurz kommen – es gibt zahlreiche innovative Rezepte, die traditionelle Weihnachtsklassiker vegan interpretieren. Das Internet ist hier ein guter Ratgeber, ebenso wie unsere kleine Rezeptsammlung.

Darüber hinaus ist besonders für Neulinge des veganen Kochens eine gute Planung im Voraus entscheidend, um den Stress am Festtag selbst zu reduzieren. Die Vorbereitung einiger Gerichte kann oftmals bereits am Vortag erfolgen, um den Arbeitsaufwand zu minimieren und ein entspanntes Weihnachten zu garantieren. Und zuletzt gilt: Man muss auch nicht direkt ein perfektes, komplett veganes Menü zaubern. Stattdessen kann es zumindest fürs erste auch eine Mischung aus Altbewährtem in Kombination mit einigen neuen Alternativen sein!

Vorspeise: Blätterteig-Sterne mit veganem Pesto 

Zutaten:
  • 1 Packung veganer Blätterteig (ca. 250g, aus dem Kühlregal)
  • 4 EL veganes Pesto
  • 30 ml pflanzliche Milch (z. B. Sojamilch)
  • Sesam
Zubereitung:
  • Den Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen.
  • Den veganen Blätterteig ausrollen und mit einem Sternausstecher Sterne ausstechen. Falls kein Ausstecher vorhanden ist, kann man auch mit einem scharfen Messer vorsichtig Sterne ausschneiden.
  • Auf die Hälfte der Sterne jeweils einen Teelöffel veganes Pesto geben.
  • Die restlichen Sterne als Deckel auf die Pestofüllung legen und die Ränder leicht andrücken.
  • Die Sterne auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
  • Die pflanzliche Milch leicht aufschäumen und die Oberfläche der Sterne damit bestreichen und Sesam darüber streuen.
  • Die Sterne im vorgeheizten Ofen etwa 12-15 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.

Hauptspeise: Veganer Linsenbraten mit Soße 

Zutaten (Braten):
  • 200g grüne oder braune Linsen
  • 600ml Gemüsebrühe
  • 1 Zwiebel, gehackt (ca. 100g)
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 Möhre, fein gerieben (ca. 100g)
  • 1 Selleriestange, fein gehackt (ca. 100g)
  • 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Paprika (edelsüß), 1 TL Thymian, 1 TL Oregano, 1 TL Salz, 1/2 TL Pfeffer
  • 100g Haferflocken
  • 50g gemahlene Nüsse (z. B. Mandeln oder Walnüsse)
  • 60ml Tomatenmark
  • 30ml Sojasauce
  • 2 EL pflanzliches Öl 
Zutaten (Soße):
  • 30g pflanzliche Butter 
  • 30g Mehl
  • 400ml Gemüsebrühe
  • 30ml Helle Sojasauce
  • 5g Senf
  • 5g Ahornsirup oder Agavendicksaft (optional)
  • Salz, Pfeffer 
Zubereitung (Braten):
  • Linsen gründlich abspülen und mit 600ml Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und Linsen etwa 25-30 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind und die Flüssigkeit aufgenommen haben. Überschüssige Flüssigkeit abgießen.
  • Während die Linsen kochen, das pflanzliche Öl in einer Pfanne erhitzen. Die gehackte Zwiebel, den Knoblauch, die geriebene Möhre und den gehackten Sellerie anbraten, bis sie weich sind.
  • Gewürze hinzufügen und für weitere 2 Minuten anbraten, bis sie duften.
  • In einer großen Schüssel die gekochten Linsen, die Gemüsemischung aus der Pfanne, Haferflocken, gemahlene Nüsse, Tomatenmark und Sojasauce vermengen. Die Mischung gut kneten, bis alles gut verbunden ist.
  • Den Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Eine Backform leicht einfetten.
  • Die Linsenmischung in die vorbereitete Backform geben und zu einem Braten formen.
  • Den Braten im vorgeheizten Ofen etwa 30-40 Minuten backen, bis er fest und leicht goldbraun ist.
  • Den Braten aus dem Ofen nehmen und für einige Minuten ruhen lassen, bevor er geschnitten wird.
Zubereitung (Soße):
  • In einem kleinen Topf die pflanzliche Butter bei mittlerer Hitze schmelzen.
  • Das Mehl hinzufügen und gut verrühren, bis eine glatte Paste entsteht (Roux).
  • Langsam die Gemüsebrühe unter ständigem Rühren hinzufügen, um Klumpen zu vermeiden.
  • Die Sojasauce, Senf und optional den Ahornsirup oder Agavendicksaft einrühren.
  • Die Soße unter gelegentlichem Rühren etwa 6-8 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht eindickt.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Bedarf anpassen.

Beilage 1: Vegane Kartoffelknödel 

Zutaten:
  • 1 kg mehlige Kartoffeln
  • 150g Kartoffelstärke (alternativ: Maismehl oder Kartoffelmehl)
  • 100g pflanzliche Butter 
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
  • Die Kartoffeln schälen und in gleichmäßig große Stücke schneiden. In einem großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen und etwa 20-25 Minuten lang kochen, bis sie weich sind.
  • Die gekochten Kartoffeln abgießen und gut abdampfen lassen.
  • Die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Kartoffelstampfer zu einem feinen Püree verarbeiten.
  • Während das Kartoffelpüree noch warm ist, die pflanzliche Butter hinzufügen und gut vermengen. Nach Belieben Salz, Pfeffer und eine Prise Muskatnuss hinzufügen.
  • Die Kartoffelstärke über das Püree sieben und sorgfältig unterrühren, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
  • Mit nassen Händen kleine Knödel formen und in leicht gesalzenem Wasser etwa 20-25 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen. Sie sollten auf der Oberfläche schwimmen, wenn sie fertig sind.
  • Die Knödel vorsichtig aus dem Wasser nehmen und servieren.

Beilage 2: Veganes Apfelrotkraut 

Zutaten:
  • 500g Rotkohl, fein gehobelt
  • 2 Äpfel, geschält, entkernt und gewürfelt (ca. 400g)
  • 1 Zwiebel, gehackt (ca. 100g)
  • 30g pflanzliche Butter oder Öl
  • 45ml Apfelessig
  • 45ml Apfelsaft
  • 45g brauner Zucker (nach Geschmack anpassbar)
  • 2g gemahlener Zimt
  • Eine Prise gemahlene Nelken
  • Salz, Pfeffer
Zubereitung:
  • In einem großen Topf die pflanzliche Butter oder das Öl bei mittlerer Hitze schmelzen lassen.
  • Die gehackte Zwiebel hinzufügen und glasig dünsten.
  • Den fein gehobelten Rotkohl und die gewürfelten Äpfel in den Topf geben und gut vermengen.
  • Apfelessig, Apfelsaft, braunen Zucker, gemahlenen Zimt und gemahlene Nelken hinzufügen und alles gut umrühren.
  • Den Deckel auf den Topf setzen und das Rotkraut bei niedriger Hitze etwa 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Zwischendurch umrühren und bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen, damit es nicht anbrennt.
  • Nach etwa 1,5 bis 2 Stunden sollte das Rotkraut weich und gut durchgezogen sein. Mit Salz, Pfeffer und eventuell mehr Zucker abschmecken.

Nachspeise: Vegane Schokoladenmousse mit Beeren

Zutaten:
  • 200g Seidentofu
  • 150g dunkle Schokolade (vegan, mit einem hohen Kakaogehalt)
  • 2 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft 
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • Eine Prise Salz
  • Frische Beeren (z. B. Himbeeren, Blaubeeren)
Zubereitung:
  • Die dunkle Schokolade grob hacken und in einer hitzebeständigen Schüssel über einem Topf mit leicht köchelndem Wasser schmelzen. Dabei darauf achten, dass die Schüssel das Wasser nicht berührt. Die Schokolade langsam schmelzen und gelegentlich umrühren, bis sie komplett geschmolzen ist. Dann beiseitestellen, um abzukühlen.
  • Den Seidentofu gründlich abtropfen lassen, damit möglichst wenig Flüssigkeit übrigbleibt.
  • Den Seidentofu zusammen mit dem Ahornsirup (oder Agavendicksaft), Vanilleextrakt und einer Prise Salz in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben. Alles gut mixen, bis eine glatte Masse entsteht.
  • Die geschmolzene Schokolade vorsichtig zur Tofu-Mischung hinzufügen und erneut mixen, bis alles gut miteinander vermengt ist.
  • Die Mousse in kleine Dessertschalen oder Gläser aufteilen und für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
  • Vor dem Servieren mit frischen Beeren garnieren.
FAZIT:
Ein veganes Weihnachtsmenü zu zaubern, ist besonders für Neulinge eine Herausforderung. Schließlich gilt es, alle Wünsche und Vorlieben der Gäste abzudecken. Daher ist es ein guter Kompromiss, eine Mischung aus bewährten Speisen und neuen, veganen Alternativen anzubieten. Mit kreativen Rezepten und einer bewussten Planung können vegane Gerichte aber prinzipiell genauso festlich und köstlich sein wie traditionelle Speisen. Um den Stress am Weihnachtsfest herauszunehmen, ist es ratsam, das Menü vorab testweise zuzubereiten und bereits einen Tag vorher mit dem Kochen anzufangen. | Text: Vera Mergle