
FRIEDEN GESTALTEN: KLINGENDE SPIRITUALITÄT
Peter Michael Hamels Musik steht in der Tradition europäischer Kompositionskunst und ist zugleich von der Suche nach einem erweiterten Musikbegriff geprägt. Von zentraler Bedeutung ist dabei die improvisierte Musik außereuropäischer Traditionen, des Jazz und „klassischer“ Komponisten wie etwa Johann Sebastian Bach. Hamels universelle Musikauffassung spiegelt das Bedürfnis nach der Überwindung von Grenzen im Akt des musikalischen Dialogs verschiedenster Kulturkreise wider. Das sechste Streichquartett aus dem Jahr 2019 vereint diese Aspekte und steht mit seinenGebetsgesängen als spirituelle Musik für den interkulturellen Dialog und zugleich für die Selbsterfahrung als Basis friedvoller Begegnung– ohne Emotionen wie Wut und Verzweiflung zu leugnen.
Den einzelnen Gebets-Sätzen des Hamel-Quartetts steht eine Auswahl von Contrapuncti aus Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge gegenüber. Dieses Werk bildet den Höhepunkt einer jahrhundertelangen Entwicklung der polyphonen Musik und ist zugleich zeitlos und zukunftsweisend in seiner ingeniösen Kunstfertigkeit. Die Bach’sche Gegenüberstellung unterstreicht Hamels Gedanken des Universalen, und Bach selbst wird zum Sinnbild der Musik als universaler Kunst. Der Bach-Choral Wenn wir in höchsten Nöten sein, der das Konzert beschließt, bringt die Verzweiflung angesichts aktueller globaler Entwicklungen zum Ausdruck und zeigt zugleich den Weg der Hoffnung auf inneren und äußeren Frieden.
Weitere Informationen finden Sie unter: friedensfest-augsburg.de