„In den vergangenen Monaten, wurde es für die Einzelhändler zunehmend schwieriger, die durchaus gute Frequenz in den Innenstädten auch entsprechend in Umsätze zu verwandeln. Die Vielzahl von globalen Konflikten und die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit schlägt sich immer deutlicher auf die „Lust am Einkaufen“ nieder. Dennoch gehe ich davon aus, dass sich mit dem Frühling und den wärmeren Temperaturen auch die Kauflaune der Verbraucher deutlich verstärkt. Zudem erhoffen wir uns nun einen zügigen Abschluss der Koalitionsverhandlungen und deutliche Signale der neuen Bundesregierung zur Stärkung der Wirtschaft. Auch hier erwarten wir positive Impulse für den Handel. Grundsätzlich sind die schwäbischen Innenstädte, trotz einiger Leerstände, nach wie vor attraktive Handelsstandorte. Die jeweiligen Stadtregierungen zeigen sich in vielen Bereichen, willens und fähig den Handel zu unterstützen. In vielen Kommunen kommt es jedoch zu Interessenkonflikten beim Thema Erreichbarkeit. Während für die Verantwortlichen die Themen Verkehrsberuhigung und Reduzierung des Individualverkehrs im Fokus stehen, spielt das Thema Erreichbarkeit, auch aus dem Umland, jedoch eine zentrale Rolle für den innerstädtischen Einzelhandel. Hier würden wir uns noch mehr Verständnis und Unterstützung wünschen. Kostenloser oder subventionierter (Zubringer-)ÖPNV am Freitag und Samstag, vergünstigtes Parken am Wochenende, vor allem aber eine klare Kommunikation „Wir freuen uns über jeden Besucher, egal mit welchem Verkehrsmittel“, wären in einigen schwäbischen Städten hilfreiche Punkte. Ebenso wichtig wäre auch die Wiederherstellung von Chancengleichheit. Während inländische Anbieter, insbesondere auch innerstädtische Händler, mit immer neuen Auflagen und Dokumentationspflichten zu kämpfen haben, kommen täglich über 12 Millionen Päckchen von chinesischen Billigplattformen, größtenteils per Luftfracht, unkontrolliert, unverzollt und teilweise unversteuert in der EU an. Neben dem Risiko für Verbraucher, durch Nichteinhaltung europäischer Normen, entsteht ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden. Nicht zuletzt kommen damit auch die innerstädtischen Händler unter Druck, da es sich beim Großteil der auf diesem Weg in den Verkehr gebrachten Produkte um Waren der innerstädtischen Sortimente wie Fashion, Schuhe, Spielzeug usw. handelt. Von zentraler Bedeutung für erfolgreiches Handeln sind jedoch stabile gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen, eine positive Grundstimmung und die langfristige Perspektive auf Sicherheit und Wohlstand. Eine klare, wirtschaftlich orientierte Gesetzgebung kann politische Stabilität, Sicherheit, Vertrauen für Verbraucher, Unternehmen und Investoren schaffen. Gleichzeitig stärkt eine optimistische Marktstimmung, unterstützt durch transparente Kommunikation und Verlässlichkeit, das Vertrauen in den Standort und damit die Investitionsbereitschaft von Verbrauchern und Unternehmen. Eigentlich ganz einfach – nur müssen die politischen Entscheider endlich damit anfangen diese stabilen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dann folgen auch die positiven Impulse für den Handel.“