Björn Alexander Kirschsieper Center Manager des Forettle Centers Kaufbeuren über den Einzelhandel
Der stationäre Einzelhandel steht vor strukturellen Herausforderungen. Das Forettle Center in Kaufbeuren zeigt, wie durch regionale Verankerung, zielgerichtete Maßnahmen und kundenorientierte Konzepte dennoch Stabilität und Attraktivität gewährleistet werden können.
BAK:
Der stationäre Einzelhandel steht aktuell ohne Frage unter Druck. Wir erleben, dass steigende Betriebskosten und ein zurückhaltendes Konsumverhalten viele Händler spürbar belasten. Gleichzeitig merken wir aber auch: Die Kundinnen und Kunden schätzen den persönlichen Kontakt, die direkte Produkterfahrung und das Einkaufserlebnis vor Ort, gerade in einer Stadt wie Kaufbeuren mit starker regionaler Verwurzelung. Die große Herausforderung liegt heute darin, wirtschaftlich tragfähige Konzepte mit attraktiven Angeboten und guter Servicequalität zu verbinden.
Frage 2: Welche Strategien nutzen Sie, um Stammkunden zu halten und neue Zielgruppen zu gewinnen?
BAK:
Das Forettle Center ist fest in Kaufbeuren verankert. Viele Menschen aus der Stadt und dem Umland kommen regelmäßig zu uns, weil sie hier alles für den täglichen Bedarf finden. Diese Rolle als wohnortnaher Versorger wollen wir weiter stärken. Wir achten darauf, dass unsere Mieterstruktur gut auf die Bedürfnisse der Region abgestimmt ist, von Lebensmitteln und Drogeriewaren bis hin zu Mode, Gesundheit und Gastronomie. Stammkunden schätzen vor allem die kurzen Wege, die gute Erreichbarkeit und das persönliche Miteinander im Center. Um neue Besuchergruppen zu gewinnen, setzen wir auf ein attraktives Gesamtangebot und eine Atmosphäre, die zum Wiederkommen einlädt, unkompliziert, freundlich und nah dran am Alltag der Menschen.
Frage 3: Welche Rolle spielen Events oder verkaufsoffene Sonntage für Ihre Umsätze?
BAK:
Events und verkaufsoffene Sonntage sind für uns wichtige Impulsgeber. Sie bieten die Gelegenheit, über das klassische Einkaufen hinaus positive Erlebnisse zu schaffen, gerade für Familien oder Menschen, die das Center als Treffpunkt nutzen. Solche Aktionen bringen zusätzliche Frequenz und schaffen emotionale Bindung. Entscheidend ist dabei, dass sie gut geplant sind und thematisch zur Region passen. Ein starkes Beispiel sind gemeinsame Aktionen mit Vereinen oder saisonale Events, bei denen das Forettle Center als Ort der Begegnung wahrgenommen wird und nicht nur als Ort des Konsums.