Anklage nach Betrug mit Cybertrading in Höhe von über 76 Millionen Euro

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat drei Männer angeklagt, die in einer Bande mit betrügerischen Anlageplattformen mehr als 76 Millionen Euro ergaunert haben sollen. Den drei israelischen Staatsangehörigen im Alter von 34 bis 62 Jahren werde in der am Landgericht Regensburg erhobenen Anklage gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, teilte die Ermittlungsbehörde am Freitag in Bamberg mit.

Die Beschuldigten wurden bereits 2021 in Italien, Slowenien und Israel festgenommen und sitzen inzwischen in Deutschland in Untersuchungshaft. In der Sache laufen zudem zwei weitere Verfahren gegen einen Mann und eine Frau, und es sind weitere Auslieferungen von Tatverdächtigen in Vorbereitung.

Die nun angeklagten Männer sollen 2015 in unterschiedlichen Rollen in das Geschäft mit betrügerischen Anlageplattformen eingestiegen und bereits damals ein erstes Callcenter in Israel gegründet haben. In den Folgejahren sollen weitere Callcenter in Georgien, Moldau und Armenien eingerichtet worden sein.

Von dort aus seien gutgläubige Kunden mit hohen Renditeversprechen bewegt worden, auf einer Vielzahl betrügerischer Plattformen Geld anzulegen etwa in so genannte CFDs oder in Kryptowährung. Tatsächlich seien die Gelder aber nie angelegt worden, die für die Kunden sichtbare Handelsplattform sei eine Täuschung.

In einer Vielzahl von Fällen komme es dann zu einem Totalverlust des Kapitals. Den Ermittlern zufolge sind alleine in Deutschland von dieser Betrugsform zehntausende Anleger betroffen.