Mehr als 80.000 Registrierungen für Sammelklage gegen Amazon Prime Video
Die Sammelklage gegen den US-Streaminganbieter Amazon Prime Video wegen der Einführung von Werbung stößt auf großes Interesse: Bislang haben sich 82.914 Verbraucher und Verbraucherinnen ins Klageregister eingetragen, erklärte die Verbraucherzentrale Sachsen am Donnerstag. Sie fordert von Amazon eine Rückerstattung von zusätzlich geleisteten Zahlungen.
Amazon hatte im Februar 2024 begonnen, "in begrenztem Umfang" Werbung in Filmen und Serien seines Video-Streamingangebots zu schalten. Wer das vermeiden und weiterhin werbefrei streamen möchte, kann für 2,99 Euro das zusätzliche Abo Prime Video Ad Free abschließen und das Angebot ohne Werbung nutzen. Nach Ansicht der Verbraucherschützer aus Sachsen handelt es sich dabei um eine wesentliche Vertragsänderung. Dafür sei die aktive Zustimmung nötig.
Seit Mai können sich Betroffene für die Sammelklage anmelden. Sollte die Klage erfolgreich sein, bekommen Betroffene Geld zurück - 2,99 Euro pro Monat, also 35,88 Euro pro Jahr.
"Man kalkuliert offenbar damit, dass Kunden so sehr an dem Angebot hängen, dass diese widerstandlos jede Preisanpassung mittragen", erklärte der Rechtsexperte Michael Hummel von der Verbraucherzentrale Sachsen. "Umso mehr freuen wir uns sagen zu können, dass es nicht so ist. So viele Verbraucher und Verbraucherinnen schenken uns das Vertrauen, ihre Interessen durchzusetzen und Amazon einen Denkzettel zu verpassen."
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