Tag der offenen Tür in der Prälat-Schilcher-Berufsschule

Informieren und ausprobieren

Haare flechten, Schneemänner aus Marzipan formen oder Efeupflanzen umtopfen - beim Tag der offenen Tür in der Prälat-Schilcher-Berufsschule waren die Teilnehmer auch praktisch gefordert. An zahlreichen Informationsständen in der Turnhalle konnten sie sich zunächst einen allgemeinen Überblick über Berufe wie Friseur, Konditor oder Gärtner verschaffen, ehe sie in den Workshops ausprobierten, ob ihnen ihr Wunschberuf auch liegt.
"Früher ging es beim Tag der offenen Tür eher ums Schauen, und wir haben Führungen gemacht", sagt Erich Miller, stellvertretender Schulleiter. Vor drei bis vier Jahren hat die Schule der Katholischen Jugendfürsorge ihr Konzept geändert und Workshops ins Angebot aufgenommen. Ein Workshop dauert 30 Minuten, anschließend gibt es eine Viertelstunde Pause, ehe der nächste Workshop beginnt. Jeder Teilnehmer sollte zwei Workshops besuchen können und sich so Eindrücke von zwei verschiedenen Berufen verschaffen, und diese Chance nutzten knapp 400 Schüler an diesm Tag der offenen Tür.
Auch ihre eigenen Schüler bezieht die Förderberufsschule mit ein. So wie Florian Bauer. Der 21-Jährige hat zunächst eine Ausbildung zum Werker im Gartenbau gemacht und will nun noch den Abschluss als Gärtner schaffen. Er zeigte den Besuchern, wie sie Pflanzen richtig pikieren, also vereinzeln. Bei dieser Gelegenheit konnten die Schüler, die von Förderzentren aus dem Raum Augsburg, Aichach-Friedberg, aber auch Landsberg sowie von einigen Regelschulen kommen, Fragen zur Ausbildung stellen. "Wenn dann ein Schüler erzählt, ist das etwas ganz Anderes, als wenn ich es tue", erklärt Lehrer Bertram Tomek.
In der Turnhalle sammelten derweil die Fachlehrerinnen Nadine Berchtold und Melanie Meitinger die Teilnehmerinnen, die sich für den Friseurberuf interessieren, um sich - ausnahmslos Mädchen. Das spiegelt die Geschlechterverteilung in den aktuellen Ausbildungsklassen nicht ganz genau wider. "Da haben wir etwa zehn Prozent Jungen." Zahlenmäßig eher umgekehrt war das Verhältnis in einem Workshop der Raumausstatter und Polster- und Dekorationsnäher. An kleinen Modellen übten die Jugendlichen - in der Überzahl Buben - wie man ein Fenster dekoriert, eine Wand tapeziert oder einen Polstersessel bezieht. Solche Modelle werden in der Praxis auch als Muster für Kunden hergestellt. Neben einer Teilnahmebestätigung durften die Jugendlichen dann auch die fertige Arbeit mit nach Hause nehmen.

Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) wurde 1911 gegründet. Sie ist ein Gesundheits- und Sozialdienstleister mit rund 80 Einrichtungen und Diensten im Gebiet zwischen Lindau, Neu-Ulm, Nördlingen, Aichach und Murnau. Dazu gehören unter anderem Angebote der Medizin mit mehreren Kliniken, der Berufsbildung für behinderte und nicht behinderte Jugendliche und Erwachsene mit Berufsbildungswerken und Vermittlungsdiensten, der Kinder- und Jugendhilfe mit Wohngruppen, Tagesstätten, Beratungsstellen und mobilen Diensten sowie mehrere Schulen.
Die rund 3.700 Beschäftigten des Verbandes helfen im Jahr 75.000 Kindern, Jugendlichen und Familien bei Schwierigkeiten und Fragen. Vorstandsvorsitzender der KJF ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Weihbischof em. Josef Grünwald.
Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de.