Jeder Buchstabe ist des Lesens wert
Alles, was man zum Bauernkrieg von 1525 im östlichen Allgäu wissen kann – in einem Buch
- Der Bauernkrieg von 1525 im Ostallgäu
- Der neueste Stand der Forschung in einem Buch
„Erinnerung braucht Handfestes“, sagt der frühere Kaufbeurer Stadtarchivar Dr. Stefan Fischer. Zum Handfesten gehören neben Orten der Erinnerung und Theateraufführungen – vor allem Bücher. „Erinnern ist ohne Wissen nicht möglich“, so die Erkenntnis des Schwäbsichen Berzirksheimatpflegers Christoph Lang. Einer der besten Wissensspeicher und Wissensvermittler ist – nach wie vor das Buch.
Wenn sich an einem sonnigen Nachmittag 150 aufmerksame Zuhörer im Gartensaal von Kloster Irsee einfinden, um einer Buchpräsentation beizuwohnen, dann ist das ein starkes Zeichen. Möglicherweise hängt das mit der Diagnose von Christoph Lang zusammen: „Dieses Gedenken beschäftigt uns intensiver als andere ‚Jubiläen‘.“ Die Ostallgäuer Landrätin Rita Maria Zinnecker spricht von einem „Buch über unsere Wurzeln“.
Dem Vorsitzenden des Heimatbundes Allgäu, Karl Milz, ist der Begriff Gedenken sehr wichtig. Denn angesichts von Tausenden von Toten gebe es nichts zu bejubeln, also keinen Anlass für ein „Jubiläum“.
Der Mann muss schon von Berufs wegen viele Bücher lesen. Wenn also Bezirksheimatpfleger Christoph Lang zu dem Urteil kommt „jeder Buchstabe ist des Lesens wert“, dann darf man das durchaus als Auszeichnung verstehen. Das lesenswerte Werk: „Der Bauernkrieg im Ostallgäu vor 500 Jahren.“
„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Das wusste schon Karl Valentin. An einem grundlegenden Werk zur Geschichte des Bauernkriegs im Ostallgäu mitzuwirken ist befriedigend, macht aber sehr viel Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist die Frage des Enkels von Kreisheimatpflegerin Rita Nett zu verstehen: „Wann isch dr Baurakriag endlich rum?“ In seinen Nachwirkungen ist er vermutlich und hoffentlich noch lange nicht rum. Immerhin gelten die berühmten „Zwölf Artikel“ als erste Manifestation der Menschenrechte.
Bei allen Diskussionen und Interpretationen wünscht sich Karl Milz Toleranz: „Vielleicht hat der Andere doch recht.“
ISBN: 9 783000813597