Car Wrapping: Die smarte Alternative zur Lackierung

Neuer Look für wenig(er) Geld

Eine neue Farbe, ein frischer Look oder sogar ein ganz individuelles Design mit Mustern – Car Wrapping macht es möglich. Und zwar wesentlich kostengünstiger als eine Lackierung, ohne den Lack Ihres Fahrzeugs zu beschädigen. Im Gegenteil: Car Wrapping bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern es schützt zudem noch den Lack vor äußeren Einflüssen. In diesem Artikel sehen wir uns an, wie es funktioniert, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und worauf Sie achten sollten.

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Bild: stock.adobe
Was ist Car-Wrapping?
Wird das Fahrzeug teilweise oder vollständig mit einer speziell dafür gemachten Folie beklebt, spricht man von Car-Wrapping. Es handelt sich um eine hochelastische, dehnfähige und selbstklebende Folie, welche sich perfekt an die Karosserie anpassen lässt. 

Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei vielfältig: Für Werbezwecke, zum Schutz des Originallacks oder auch einfach für mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Der große Vorteil: Die Folie lässt sich später wieder rückstandslos entfernen.

Vorteile gegenüber einer Lackierung
Im Vergleich zu einer Lackierung bietet Car-Wrapping einige Vorteile:

Kosteneffizienz: Eine professionelle Lackerung kostet schnell mal bis zu 10.000 Euro. Im Vergleich dazu kommt man mit einer Folierung wesentlich günstiger davon: Eine Vollfolierung kostet je nach Fahrzeug, Werkstatt und Folienqualität und Design zwischen 2.500 und 6.000 Euro.

Lackschutz: Ob Steinschläge, Kratzer oder UV-Strahlung: Eine gute Folie schützt den Lack Ihres Fahrzeugs und kann so später den Wiederverkaufswert des Autos erhöhen.

Zeitersparnis: Im Vergleich zu einer Lackierung dauert eine Folierung in der Regel nur wenige Tage.

Ablauf einer Folierung
Bevor die Folie aufgebracht werden kann, wird das Fahrzeug am ersten Tag zuerst gründlich gereinigt und von Wachs- oder Fettresten befreit. Danach werden, falls notwendig, Teile wie Spiegel oder Türgriff entfernt, damit die Folie nahtlos anliegt.

Dann geht es auch schon an die Applikation der Folie. Speziell ausgebildete Folierer schaffen ein Fahrzeug im besten Fall zu zweit innerhalb eines Arbeitstages. Mit speziellen Werkzeugen wird diese blasenfrei auf der Karosserie angebracht. Zum Abschluss werden dann die Kanten versiegelt. 

Das Fahrzeug bleibt nach der Folierung meist noch eine Nacht stehen, damit der Klebstoff seine volle Klebekraft entfalten kann.

Wie lange hält Car-Wrapping?
Hochwertige Folien halten bei guter Pflege zwischen fünf und sieben Jahre. Damit Sie möglichst lange etwas vom Ergebnis des Car-Wrappings haben, beachten Sie einfach folgende Pflegehinweise:

Das Fahrzeug sollte entweder von Hand oder in einer speziellen Waschanlage, die die Folien nicht beschädigt, gereinigt werden. Es gilt: Viel Waser und milde Reinigungsmittel ohne Zusatzstoffe. Verzichten Sie besser auf Wachs, denn hier droht Fleckengefahr.

Hochdruckreiniger können die Folie beschädigen, vor allem an Kanten. Verzichten Sie daher besser auf eine Reinigung damit oder halten Sie zumindest einen Sicherheitsabstand von 30 – 50 Zentimetern zur Folie ein. Kanten sollten mit dem Wasserstrahl nicht bearbeitet werden.

Trocknen Sie das Fahrzeug immer direkt nach dem Waschen, um Wasserflecken auf der Folie zu vermeiden. Hierfür eignen sich Microfasertücher sehr gut.

UV-Licht kann die Folie mit der Zeit ausbleichen lassen. Parken Sie also, falls möglich, öfter mal im Schatten, um lange Freude an der Farbe der Folie zu haben.

Kann jedes Auto foliert werden?
Grundsätzlich kann jedes Auto foliert werden. Bei älteren Fahrzeugen wie Oldtimern oder Autos mit speziellen Lacken, sollte die Folie allerdings besser vorab an einer unauffälligen Stelle getestet werden, um sicherzustellen, dass diese sich wieder lösen lässt und nicht mit dem Lack reagiert.

Rechtliches
Selbstverständlich ist das Folieren von Fahrzeug erlaubt, jedoch müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden: Ändert sich durch das Car-Wrapping die Farbe Ihres Fahrzeugs, müssen Sie dies der Zulassungsstelle melden. 

Nicht erlaubt ist das Folieren von großen Flächen mit Chrom- oder Spiegelfolie sowie das Wrappen von Nummernschildern und Scheinwerfern. Außerdem ist das Tönen von Autoscheiben nur im hinteren Bereich gestattet und muss bestimmte Lichtdurchlässigkeitswerte einhalten. 

Sie dürfen auch selbst Handanlegen und Ihr Fahrzeug eigenständig folieren. Allerdings erfordert das viel Erfahrung, Präzision und Geduld. 

Selbstfolieren: Günstig, aber mit Tücken
Im Handel sind zahlreiche fertige Folien-Sets zu finden, inklusive passender Werkzeuge. Hier starten die Preise ab etwa 200 Euro. Allerdings sollten Sie im Umgang mit hitzeaktivierbaren Materialien vertraut sein, um Unebenheiten, Blasenbildung oder unsauberen Schnittkanten vorzubeugen. Starten Sie besser zunächst mit kleineren Flächen, um zu testen, ob Ihnen das Ergebnis professionell genug erscheint. Spiegel und Dachfläche eignen sich hierfür besonders gut.

Der Raum, in dem sich Ihr Fahrzeug befindet, sollte für optimale Ergebnisse beim Car-Wrapping eine Temperatur zwischen 16 und 25°C haben. Achten Sie darauf, die Folie zu sehr zu erhitzen, denn dann können glänzende oder ausgeblichene Stellen entstehen. Schneiden Sie die Folie im Zweifelsfall lieber großzügig zu. Es empfiehlt sich außerdem, Wert auf die Qualität der Folie zu legen. Minderwertige Folien halten meist nur wenige Jahre.

FAZIT:

Car-Wrapping bietet eine flexible und kosteneffiziente Möglichkeit, das Erscheinungsbild Ihres Fahrzeugs zu verändern und gleichzeitig den Originallack zu schützen. Dank vieler Designs und einer relativ kurzen Umsetzungszeit ist die Folierung eine attraktive Alternative zur Lackierung. Wichtig ist jedoch, auf Qualität und professionelle Umsetzung zu achten und das folierte Fahrzeug gut zu pflegen, um langfristig Freude am neuen Look zu haben. |Text: Julia Höß