Kommunen besorgt wegen "drastisch gestiegenen Wasserbedarfs" von Privathaushalten

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat angesichts der anhaltenden Trockenheit vor unnötigem Wasserverbrauch gewarnt. Problematisch sei der "drastisch steigende" Wasserbedarf in der Landwirtschaft und in Privathaushalten, sagte Landsberg dem "Handelsblatt". Gerade die Gartenbewässerung und die Befüllung von größeren Pools mit Leitungswasser in den Sommermonaten könnten zum "echten Problem" werden. Rasensprenger verteilten in einer Stunde bis zu 800 Liter Trinkwasser.

"Das kann die Versorgungsinfrastruktur in manchen Regionen an ihre Grenzen bringen", sagte Landsberg der Zeitung. Es müsse daher ein Bewusstsein für einen nachhaltigeren Umgang mit der Ressource Wasser geschaffen werden. "Auch Privatpersonen sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Regenwasser auffangen", riet Landsberg. "Die gute alte Regentonne sollte nicht abgeschafft, sondern reaktiviert werden." Dies könne dazu beitragen, dass "kommunale Verwendungsverbote" erst gar nicht notwendig würden.

Je nach Region seien zudem zusätzliche Verbundnetze und Fernleitungen nötig, um regionale Unterschiede bei der Wasserverfügbarkeit auszugleichen, sagte Landsberg. Dabei müsse allerdings allen klar sein, dass zum Beispiel Fernwasserleitungen mit einer Länge von über 100 Kilometern nicht in ein oder zwei Jahren gebaut würden. "Wir brauchen deshalb auch ein Investitionsbeschleunigungsgesetz für die kommunale Wasserwirtschaft", forderte der Hauptgeschäftsführer. Auch der Neubau von Talsperren dürfe kein Tabuthema sein, auch wenn die Planung und Umsetzung Jahre dauere.