RKI hält Desinfektionsmittel und Schutzmasken im Alltag für unnötig

Experten halten Desinfektionsmittel und Schutzmasken gegen das neuartige Coronavirus im Alltag für unnötig. Im Alltag und im öffentlichen Umgang reichten Wasser und Seife aus, sagte der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, am Freitag in Berlin. Großflächige Desinfektionen seien nur beim Umgang mit Patienten und in den Krankenhäusern angebracht, ansonsten sei die Wahrscheinlichkeit, "dass man irgendwo auf das Virus trifft und das mit der Hand aufnimmt, nicht sehr groß".

Das Virus wird durch Tröpfchen übertragen. Viel effektiver sind Schaade zufolge daher regelmäßiges Händewaschen und eine korrekte Nies- und Hustenetikette, also etwa Husten und Niesen in Ellbogen und Einwegtaschentücher.

Auch für die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes gebe es keinen wissenschaftlichen Hinweis, dass dies im Alltag Sinn hätte, betonte der RKI-Experte. Menschen könnten aber üben, sich nicht so häufig ins Gesicht zu fassen. Immerhin greife sich jeder Mensch im Schnitt etwa 200 Mal am Tag ins Gesicht. Bei Kontakt mit Kranken oder für medizinisches Personal biete ein Nasen-Mund-Schutz freilich einen Schutz.

Die meisten Coronainfektionen verlaufen dem RKI zufolge mild. Sie laufen "wie eine milde Erkältung ab" und seien meist nach zehn bis 14 Tagen überstanden, sagte Schaade. Bei einem Teil der Erkrankten verschlechtere sich der Zustand nach neun Tagen. Bei diesen schwereren Fällen könne es drei oder vier, im Extremfall auch bis sechs Wochen dauern.