Erste Runde in Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken ergebnislos vertagt

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Intensivstation in einer Magdeburger KlinikBild: AFP/Archiv / Ronny Hartmann

Acht Monate nach dem letzten Tarifabschluss für die Ärzte an kommunalen Kliniken hat eine neue Verhandlungsrunde begonnen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) wies am Montag bei den Verhandlungen in Berlin die Forderungen des Marburger Bunds als nicht finanzierbar zurück. Die nächste Tarifrunde soll am 13. und 14. Februar stattfinden.

Die Ärztegewerkschaft fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken "einen echten Inflationsausgleich für die Monate seit Oktober 2021 und zusätzlich eine lineare Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent".

Aus Sicht der Arbeitgeber belaufen sich die Forderungen des Marburger Bunds damit auf "fast zwölf Prozent". Sie verwiesen auf die schwierige finanzielle Lage der Kliniken. "Viele kommunale Krankenhäuser schreiben bereits rote Zahlen", erklärte Wolfgang Heyl von der VKA. Eine weitere Belastung durch zusätzlich steigende Personalkosten sei für die Einrichtungen "nicht verkraftbar". "Es besteht die Gefahr, dass gerade kleine Kliniken geschlossen werden müssen", warnte er.

Erst im vergangenen Mai hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft einen Tarifabschluss für die Ärzte an kommunalen Kliniken erzielt, der allerdings nur eine kurz Laufzeit bis Ende 2022 hatte. Nach monatelangen Verhandlungen vereinbarten beide Seiten unter anderem eine lineare Entgelterhöhung von 3,35 Prozent rückwirkend ab Oktober 2021. Für die kommunalen Kliniken in Berlin gibt es einen eigenen Ärztetarifvertrag.