Wissing weist erneut Kritik der Länder im Zusammenhang mit Neun-Euro-Ticket zurück

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat erneut die Kritik der Länder im Zusammenhang mit dem Neun-Euro-Ticket zurückgewiesen. Der Vorwurf, dass die Länder auf einem Teil der Kosten sitzen blieben, stimme nicht, sagte Wissing, am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". "Der Bund übernimmt die vollen Kosten".

Eine andere Sache sei der grundsätzliche Wunsch der Länder, langfristig und dauerhaft mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr zu bekommen. Darüber werde derzeit in einer Arbeitsgruppe gesprochen, die bis Herbst einen Vorschlag zur Finanzierung erarbeiten soll, sagte Wissing. "Die Dinge kann man nicht vermischen."

Es gehe jetzt wegen des Kriegs in der Ukraine um eine kurzfristige Energieeinsparung. Langfristig stelle sich die Frage, was der richtige Weg beim Nahverkehr sei - das Angebot auszubauen oder was am Preis zu machen. Mit dem Neun-Euro-Ticket werde nun getestet, ob ein Absenken des Preises zu einem "massenhaften Umstieg" auf den ÖPNV führt.

Gelten soll das Ticket für jeweils neun Euro pro Monat bundesweit im ÖPNV für den Zeitraum Juni, Juli und August. Der Bund will die prognostizierten Ticket-Mindereinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro den Ländern vollständig erstatten. Die Länder dringen aber auf mehr Geld vom Bund auch über die erwarteten Einnahmeausfälle durch die zeitweilige Absenkung der Ticketpreise hinaus - unter anderem wegen der höheren Energiepreise für die Verkehrsbetriebe.