Klage gegen Lebensmittelhändler wegen verweigerter Rücknahme von Elektroschrott
Wer Elektrogeräte verkauft, ist zur Rücknahme von Altgeräten verpflichtet - die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft nun einer Reihe großer Lebensmittelhändler vor, dieser Pflicht nicht nachzukommen. Die Organisation reichte nach eigenen Angaben vom Freitag Klage gegen Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Netto, die Drogeriekette Rossmann sowie Franchisenehmer von Edeka und Rewe ein. Von den Behörden forderten die Umweltschützer, die Einhaltung der Recyclingvorgaben auch zu kontrollieren.
Die DUH testete den Angaben zufolge in verschiedenen Filialen, ob dort Elektroschrott zurückgegeben werden kann. In vielen Fällen sei dies nicht der Fall gewesen. "Da sich die genannten Unternehmen weigerten, die festgestellten Verstöße abzustellen oder zukünftig auszuschließen, hat die DUH Klagen bei den zuständigen Landgerichten eingereicht", erklärte die Organisation.
"Die aktuelle Sammelquote für Elektroschrott liegt bei erschreckenden 39 Prozent, obwohl 65 Prozent vorgeschrieben sind", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Das liege auch daran, dass Handelsketten einen "regelrechten Abwehrkampf" gegen die gesetzlichen Pflichten führten. "Damit verunsichern die Supermarktketten Verbraucherinnen und Verbraucher und schaden dem Klima."
Die Aktivisten fordern darüber hinaus vor allem gesetzliche Kontrollen. "Gesetze werden nur dann ernst genommen, wenn sie auch kontrolliert werden", erklärte der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer. Dies geschehe bislang offensichtlich nicht, deshalb sei der Weg vor Gericht nötig.
© 2023 AFP