Studie: Erasmus-Förderung für Auslandssemester reicht oft nicht aus

Die Lebenshaltungskosten für Studierende im Auslandssemester sind laut Studie oft höher als die Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Durchschnittlich müssten Studierende 217 Euro im Monat selbst aufbringen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Technologieunternehmens Wise. In vier europäischen Ländern reicht die Fördersumme aber gut aus.

Der DAAD fördert über das Erasmus-Plus-Programm Aufenthalte von Studierenden im europäischen Ausland. Dabei werden Stipendiaten die Studiengebühren vor Ort erlassen. Zusätzlich gibt es, je nach Land, eine finanzielle Unterstützung von 490 bis 600 Euro. Für die meisten europäischen Länder reiche das Geld nicht aus, erklärte Wise.

Im beliebtesten Land für einen Auslandsaufenthalt, Spanien, deckt die Fördersumme demnach 68 Prozent der Kosten von 797 Euro pro Monat. Für Frankreich beträgt die Förderrate 540 Euro, die Lebenshaltungskosten dort belaufen sich im Schnitt aber auf 972 Euro. Besonders deutlich klaffen die Zahlen für Irland auseinander: Dort betragen die monatlichen Ausgaben etwa 1700 Euro, während Studierende 600 Euro vom DAAD erhalten.

Ein Erasmus-Plus-Stipendium sei als Teilfinanzierung zu verstehen, heißt es auf der Webseite des DAAD. Zudem gebe es Aufstockungsmöglichkeiten, die bis zu 250 Euro betragen können. Sie richten sich an Studierende mit Behinderung, mit Kindern, aus nicht-akademischem Elternhaus sowie erwerbstätige Studierende. Etwaige Aufstockungsbeträge berücksichtigte Wise in seinen Berechnungen nicht.

Besonders sparsam lässt sich das Auslandssemester den Berechnungen zufolge in Lettland, Rumänien, Bulgarien und Griechenland verbringen. Dort habe der Förderbetrag nicht nur ausgereicht, die Studierenden konnten sogar etwas sparen, errechnete Wise.