Die Zukunft der Elefanten im Augsburger Zoo

Diskussionen um den erforderlichen Neubau der Elefantenanlage

Mit Sorgen blickt Zoo Chefin Barbara Jantscke auf die Zukunft der Dickhäuter in Augsburg. Nach den bereits monatelang andauernden Diskussionen um den dringend erforderlichen Neubau eines artgerechten Elefantenhauses gibt es nun Sorge, ob bis dahin überhaupt beide Elefanten Damen überleben.

Aktuell leben im Augsburger Zoo nur noch zwei asiatische Elefantendamen, die 61-jährige Targa, die zu den ältesten Elefanten Damen Deutschlands zählt, und die 47-jährige Burma. Dass der Zoo weiterhin auf die Publikumslieblinge zählen muss, um nicht von einer möglichen Schließung bedroht zu sein, betonte die Chefin des Augsburger Zoos im Ferienausschuss des Augsburger Stadtrates, bei dem sich hauptsächlich alles um die Finanzierungsprobleme der neuen Elefantenanlage drehte.

Doch seit kurzem hat Targa schwere gesundheitliche Probleme, sodass bereits über eine Einschläferung der Elefantendame nachgedacht wurde. Die Stadträte und den OB Dr. Kurt Gribl beschäftigt in dieser Situation vor allem die Frage, welche Konsequenzen entstehen würden, würde Targa noch vor dem Neubau sterben. Die Zoodirektorin verwies darauf, dass eine Einzelhaltung von Elefanten zum einen nicht vertretbar sei, da Elefanten Hordentiere seien und mögliche Reaktionen der Elefantin Burma ab diesem Zeitpunkt nicht mehr einzuschätzen seien. Zum anderen würden wahrscheinlich durch diese Reaktion vor allem Tierrechts- und Schutzorganisationen hellhörig. Ein Verkauf von Burma an einen anderen Zoo kommt für Jantschke momentan ebenfalls nicht Frage.

1,5 Millionen Euro braucht der Augsburger Zoo an Spenden für das neue Elefantenhaus. Das klingt zwar nach viel, reicht aber noch lange nicht aus, um die anvisierten acht Millionen Euro für dieses Mammutprojekt bezahlen zu können. Nachdem allerdings für diesen Plan nicht mit staatlichen Zuschüssen gerechnet werden kann, soll nun eine günstigere Variante des Geheges für sechs Millionen Euro gebaut werden, bei dem vor allem an Fassaden und Technik gespart wird. Neben zwei Millionen Euro Zuschuss der Stadt wird der Zoologische Garten ein ebenfalls zwei Millionen hohes Darlehen aufnehmen und zudem 500.000 Euro selbst beisteuern müssen. Bis November soll im Stadtrat eine Entscheidung zum Bau gefällt werden. Kurt Gribl stimmt allerdings für den Neubau, es sei denn, die Kosten würden sich auf maximal sechs Millionen Euro belaufen. Ob Elefantin Targa allerdings bis dahin noch lebt, ist schwer abzuschätzen.

Einen Beitrag zum Neubau des Elefantenhauses trugen bereits einige Häftlinge des Frauengefängnisses in Aichach bei. Die aus Pappmaschee gebastelten Zebras in Lebensgröße werden nun versteigert um Geld für die Anlage zu sammeln.

Wer spenden möchte, findet weitere Informationen unter www.elefant.zoo-augsburg.de.