Erfolgsstory David Garrett

Nur selten machen sich klassische Musiker in der Popmusik einen Namen. Durch eine Mischung aus virtuosem Geigenspiel und dem Hang zu Entertainment und moderner Musik ist es David Garrett gelungen, seine Kunst im Mainstream zu etablieren. Vor allem seine Arrangements von Charts-Songs sorgten für Aufmerksamkeit. Allerdings ist Garrets Musikstil nicht unumstritten.

Schon seit jungen Jahren musikbegabt

Wohl nur wenige Menschen wissen, in welchem Jahr David Garrett geboren wurde. Er selbst hat auf Nachfrage in Interviews sowohl mit 1980 als auch mit 1981 geantwortet. Entsprechend sorgt das Geburtsjahr des Musikers nicht nur bei seinen Fans für Diskussionen. Fest steht jedoch, dass Garrett seinen Geburtstag am 4. September feiert, in Aachen das Licht der Welt erblickte und dass sein Geburtsname David Christian Bongartz lautet. Dass aus ihm mal ein namhafter Musiker werden würde, ließ sich schon in seiner frühen Kindheit erkennen. Schließlich hatte er schon mit drei Jahren erstmals eine Geige in der Hand und gewann mit fünf Jahren den Wettbewerb „Jugend musiziert“. Das Interesse am Instrument kam vor allem durch seinen Vater Georg Paul Bongartz, der neben seiner Tätigkeit als Jurist auch als Geigenauktionator und nebenberuflich als Geigenlehrer arbeitet. Auch der Beruf seiner US-amerikanischen Mutter, der Primaballerina Dove-Marie Garrett, trug mit Sicherheit zur ausgeprägten musikalischen Ader des Jungen bei. Mit sieben Jahren besuchte David die Musikhochschule Lübeck, im Alter von zwölf Jahren nahm er das Studium bei der weltbekannten polnischen Geigerin Ida Haendel auf.

David Garrets Durchbruch

Als David acht Jahre alt war, entschieden seine Eltern, dass er ab sofort seine Auftritte unter dem Nachnamen seiner Mutter, also Garrett, absolvieren würde. Drei Jahre später lieh ihm der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker eine Violine des legendären Geigenbauers Antonio Stradivarius, auf der David fortan spielte. Es war die erste von vielen Stradivarius-Geigen, mit denen Garrett in seiner Karriere auftrat. Als jüngster Solokünstler aller Zeiten unterschrieb er mit 13 Jahren einen Plattenvertrag mit dem Label Deutsche Grammophon und brachte im November 1994 mit „Violin Sonata“ sein erstes Album auf den Markt. Nach mehreren Langspielplatten mit ausschließlich klassischer Musik ging Garrett im Jahr 1999 nach New York und schrieb sich an der dortigen Juillard School ein.
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Nach seiner Rückkehr aus den USA erschien im März 2007 mit „Free“ das erste Album von David Garrett, auf dem er moderne Songs wie Metallicas „Nothing Else Matters“ auf seiner Geige interpretierte. Mit der Neuveröffentlichung von „Free“, die im November 2007 unter dem Titel „Virtuoso“ erschien, gelang Garrett der erste Einstieg in die deutschen und die britischen Charts. Seinen größten Erfolg feierte mit dem Album „Rock Symphonies“ von 2010, das den Spitzenplatz in der deutschen Hitparade erreichte und in den USA auf einen beachtlichen 41. Rang stieg.

Kritische Stimmen

Längst nicht bei allen Musikliebhabern kommt der Stil von David Garrett gut an. Einigen Kritikern stößt vor allem der hohe Anteil von Popmusik in Garrets Musik übel auf. Außerdem gefällt es manchen nicht, dass sich Garrett auf der Bühne als Entertainer versteht und somit den Fokus von seiner Darbietung lenkt. Garrett selbst betrachtet seinen leichten Musikstil jedoch als gute Möglichkeit, Zielgruppen zu erreichen, die sich sonst nicht für klassische Musik interessieren würden. Wie gut er Unterhaltung und virtuoses Geigenspiel in Einklang bringen kann, zeigte ein Auftritt in der britischen Sendung „Blue Peter“, die Garrett Ende Mai 2008 absolvierte. Dort spielte er das Lied „Hummelflug“ des Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow in Rekordzeit und sicherte sich dadurch einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Erst im April 2010 wurde seine Bestleistung unterboten. Jüngst betätigte sich David Garrett auch auf einem anderen Gebiet: Im Film „Der Teufelsgeiger“, der im Oktober 2013 in die Kinos kam, spielte er den titelgebenden Niccolò Paganini, einen legendären Violinisten aus dem 19. Jahrhundert. Dieser Tage erscheint David Garretts neues Album „Explosive“, darauf folgt eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.