Ferrari und Yacht bei "armem" Unternehmer in Italien beschlagnahmt

Italiens Finanzpolizei hat einem laut seiner Steuererklärung seit Jahrzehnten unter der Armutsgrenze lebenden Unternehmer unter anderem einen Ferrari und eine zwölf Meter lange Yacht abgenommen. Bei dem 72-Jährigen wurden unter anderem fünf Wohnungen, Luxusuhren sowie wertvolle Gemälde von Künstlern wie Giorgio de Chirico beschlagnahmt, wie die Nachrichtenagentur AGI am Freitag berichtete.

Rund vier Jahrzehnte lang gab der in der Nähe von Modena in Norditalien lebende Unternehmer bei der Steuer Einkünfte an, die gerade so zum Leben reichten. In der gleichen Zeit häufte er Bankkonto über Bankkonto an, schloss sechs Lebensversicherungen ab, kaufte Wohnungen und umgab sich mit Luxus.

Ein Teil des Vermögens lief auf die Namen seiner Frau und seines Sohnes, um die Spuren zu verwischen. Nach den Berechnungen der Experten schuldet der Steuersünder dem Finanzamt mehr als zwölf Millionen Euro.

Italien hat seit Jahren ein großes Problem mit Steuerhinterziehung. Nach Schätzungen des Finanzministeriums entgehen dem Staat dadurch jährlich 109 Milliarden Euro. Der Zeitung "Il Corriere della Sera" zufolge mussten die Finanzämter in den vergangenen acht Jahren einen Schwund von 8000 Steuerprüfern hinnehmen.