Menschlich und humorvoll
Förderwerk St. Elisabeth hilft auf dem Weg ins Berufsleben
"Junger Autofreak vom Land mit miesen Schulnoten sucht passende Arbeit." So oder so ähnlich hätte das Stellengesuch von Christian Hörmann aussehen können. Aber kann das klappen? Hätte er so eine Stelle bekommen?
Doch der Weg dorthin war weit. "Ich war schlecht in der Schule", sagt Hörmann heute, "aber ich habe es trotzdem geschafft." Zwei Jahre lang war er im Förderwerk St. Elisabeth, einem der Berufs- und Jugendhilfezentren der Katholischen Jugendfürsorge, um auf eine Berufsausbildung vorbereitet zu werden. Nachdem er dort verschiedene Ausbildungsberufe ausprobiert hatte, wurde klar: Er würde den Beruf des Fachwerkers für Reinigungstechnik erlernen. So folgte die dreijährige Ausbildungszeit, mit einer Spezialisierung auf Fahrzeugreinigung. Christian Lausch, der im Förderwerk den Weg von Christian Hörmann begleitet hat, sieht die großen Fortschritte, die der junge Mann gemacht hat: "Er hat seine Qualitäten in die Waagschale geworden und sich sehr angestrengt."
Beim Praktikum bei der Firma APZ hat er überzeugt, so dass er direkt nach seiner Abschlussprüfung im Sommer 2015 dort angestellt wurde. Zu seiner Tätigkeit als Fahrzeugreiniger gehört das Arbeiten in einer Waschstraße ebenso wie die akribische Innenreinigung, das Entfernen hartnäckiger Flecken auf den Polstern und die Beseitigung von Lackschäden. Dass man den Ölstand kontrolliert und bei Bedarf die Reifen wechseln können muss, sind weitere Aufgaben in diesem vielseitigen Beruf, den Hörmann mit viel Freude macht.
Sein Chef Heinz Krewer hat als Markenverantwortlicher für alle Mercedes-Benz-Stationen im Großraum München und für Oldtimer eine große Verantwortung für die teuren Autos seiner Kunden. Dennoch nimmt er sich Zeit für seine einzelnen Mitarbeiter. Er nimmt gerne Praktikanten aus dem Förderwerk St. Elisabeth, und wenn es passt, können sie wie Christian Hörmann auf eine Anstellung nach der Lehrzeit hoffen. "Er war der erste, aber nicht der letzte", sagt Krewer. "Wir haben eine sehr gute Erfahrung gemacht, er hat sich schnell integriert und ist mit den Leuten gut zurechtgekommen." Krewer schätzt den engen Kontakt mit dem Förderwerk. "Die haben dort eine Engelsgeduld, die kümmern sich, das ist sehr menschlich und humorvoll", berichtet er von seinen Erfahrungen. "Alleine wie die jungen Leute angesprochen werden, souverän, aber auch diskret - mir gefällt das. Das ist eine tolle Zusammenarbeit und ich finde es toll, dass es solche Institutionen gibt."
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) wurde 1911 gegründet. Sie ist ein Gesundheits- und Sozialdienstleister mit rund 80 Einrichtungen und Diensten im Gebiet zwischen Lindau, Neu-Ulm, Nördlingen, Aichach und Murnau. Dazu gehören unter anderem Angebote der Medizin mit mehreren Kliniken, der Berufsbildung für behinderte und nicht behinderte Jugendliche und Erwachsene mit Berufsbildungswerken und Vermittlungsdiensten, der Kinder- und Jugendhilfe mit Wohngruppen, Tagesstätten, Beratungsstellen und mobilen Diensten sowie mehrere Schulen.Die rund 4.000 Beschäftigten des Verbandes helfen im Jahr 80.000 Kindern, Jugendlichen und Familien bei Schwierigkeiten und Fragen. Vorstandsvorsitzender der KJF ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Domkapitular Armin Zürn.
Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de.