Aufregung um Opfer-Ritual im mexikanischen Senat

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HuhnBild: AFP/Archiv / Roslan RAHMAN

Die Opferung eines Huhns für den aztekischen Regengott Tlaloc bei einer Zeremonie im Senat hat in Mexiko politischen Ärger ausgelöst. In den Online-Netzwerken des Parlaments wurde am Mittwoch (Ortszeit) die ungewöhnliche Szene übertragen, wie ein Teilnehmer einem Huhn unter Trommelwirbel die Kehle durchschneidet, um dessen Blut aufzufangen. Zu dem Ritual eingeladen hatte der Senator Adolfo Gómez von der regierenden Morena-Partei.

Die Senatsleitung distanzierte sich von der Veranstaltung. Der Senat könne ein solches Vorgehen "in keiner Weise gutheißen" und werde Strafmaßnahmen gegen Gómez einleiten. Dieser rechtfertigte sich mit dem Argument, die mexikanische Verfassung sehe "Respekt vor den Traditionen der Ureinwohner" vor. Tierschützer wiederum betonten, jegliche Tieropfer und Tierquälerei seien in Mexiko-Stadt verboten. Die Tierschutzorganisation Anima Naturalis kündigte eine Demonstration vor dem Senatsgebäude an, um Gómez' Rücktritt zu fordern.