Mut zum Leben: Kinder- und Jugendpsychatriepatienten finden im Allgäu Hilfe

Das Leben kann ganz schön kompliziert sein. Und dazu stressig, nervig und aufreibend. Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche. Dann kann man in eine Schieflage rutschen: es geht einem immer schlechter, man fühlt sich ausgegrenzt, empfindet Äußerungen oder Reaktionen der Mitmenschen als Vorwurf; der Druck wird unerträglich und man selber für sein Umfeld vielleicht auch. Ursachen für so eine Entwicklung kann es viele geben: familiäre Probleme, Leistungsdruck der Schule, durch Modemagazine entstandene falsche Idealvorstellungen, Drogen, vererbte oder durch eine Erkrankung aufgetretene Störungsbilder, und, und, und …

Josefinum als Anlaufstelle für Heranwachsende, die Hilfe brauchen

Nicht jede Heranwachsende, die sich für zu dick hält, ist gleich psychisch krank, und nicht jeder, der zweimal sitzenbleibt, ein Patient für den Kinderpsychiater. Die Diagnosen sind nicht einfach, die Behandlung ist es auch nicht. Daher ist das Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden, das sich dem Seelenleben Heranwachsender widmet. Im Allgäu gibt es als regionale Anlaufstelle das Josefinum, das als Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Kempten in der Nähe des Klinikums zu finden ist. Dort gibt es neben der Möglichkeit der ambulanten Behandlung auch 15 tagesklinische Plätze, und man kann bis zu 20 Patienten stationär aufnehmen.

Familienähnlicher Alltag in der Klinik

Für ganz Schwaben hat die Klinik Josefinum den Auftrag, Kinder- und Jugendpsychiatrische Kompetenz anzubieten und an den Standorten Kempten, Augsburg und  Nördlingen Anlaufstellen vorzuhalten. Chefärztin Prof. Dr. Michele Noterdaeme ist regelmäßig auch in Kempten anwesend, um mit dem Therapeutenteam einzelne Fälle zu besprechen, aber auch, um bestimmte Patienten selbst zu untersuchen oder zu behandeln. „Unsere Klinik ist groß genug, um alle Erkrankungen gut behandeln zu können, hat aber immer noch eine überschaubare Größe“, so Leitender Oberarzt Dr. Harald Ribnitzky, der als Verantwortlicher vor Ort die Arbeit der Kemptener Klinik steuert. „Die Patienten erleben auf den Stationen einen familienähnlichen Alltag. Die Stadtrandlage unserer Klinik tut ihnen gut und ist bei der therapeutischen Arbeit sehr hilfreich.“

Reger Austausch zwischen den drei Klinikstandorten des Josefinums

Die drei Klinikstandorte pflegen einen regen fachlichen Austausch, der mit seinen gemeinsamen Fortbildungen und der Gremienarbeit allen Beteiligten nutzt. „Unser Auftrag ist ja die wohnortnahe Untersuchung und Behandlung, damit die Patienten weiterhin möglichst guten Kontakt zu ihrem Umfeld haben können und die Eltern, die für eine erfolgreichen Aufenthalt regelmäßig in die Behandlung einbezogen werden, kurze Wege haben“, erläutert er. „Unsere dezentrale Versorgung mit drei Klinikstandorten in Schwaben ist auch deshalb wichtig, weil wir so leichter mit anderen Institutionen vor Ort zusammen arbeiten können: Kinderärzten, Schulen, dem Netzwerk unseres Trägers Katholische Jugendfürsorge und zahlreichen Einrichtungen, die für die Jugendhilfe tätig sind.“

Die Patienten leben jeden Tag das Motto: "Mut zum Leben"

Bei den meisten Patienten schließt sich nach dem stationären oder tagesklinischen Aufenthalt eine ambulante Behandlung an, sie kommen daher weiterhin ins Josefinum. So können etwa Kunst-, Ergo- oder Sprachtherapie fortgesetzt werden, können Psychologen oder Ärzte weiterhin mit den Patienten arbeiten und deren positive Weiterentwicklung unterstützen. Sie leben jeden Tag das Motto des Klinikträgers Katholische Jugendfürsorge: Mut zum Leben.
Josefinum
Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrier und -psychotherapie
Chefärztin: Prof. Dr. Michele Noterdaeme
Leitender Oberarzt: Dr. Harald Ribnitzky
Haubensteigweg 40
87439 Kempten
Telefon 0831 523390
Mail: kjp-kempten@josefinum.de