Europol: Menschenhändler mit Ausrichtung auf Ukraine-Flüchtlinge aufgespürt

Die europäische Polizeibehörde Europol hat nach eigenen Angaben neun mutmaßliche Menschenhändler aufgespürt, die es im Internet gezielt auf ukrainische Flüchtlinge abgesehen hatten. Mehr als 90 Ermittler aus 14 EU-Staaten seien an dem Aktionstag beteiligt gewesen, teilte Europol am Donnerstag mit. Bei dem Einsatz wurden zudem neun potenzielle Opfer und 42 verdächtige Online-Plattformen ausgemacht.

An dem von den Niederlanden koordinierten Aktionstag am 23. Mai sichteten die Ermittler Websites für Stellen- und Kontaktanzeigen sowie Plattformen mit Angeboten von Sex-Diensten. Dabei überprüften sie Hilfsangebote in Transport-, Unterkunfts- und Jobangelegenheiten - wobei einige Jobs als "Photo-Shootings" beschrieben wurden.

Ukrainische Flüchtlinge wurden laut Europol mit der Aussicht auf eine "glückliche Zukunft" geködert und so auch in "sexuelle Ausbeutung" hineingezogen. Europol hatte im März bereits davor gewarnt, dass ukrainische Flüchtlinge in die Hände von Schleppernetzwerken gelangen könnten. Die Polizeibehörde forderte die Aufnahmestaaten auf, Vorsicht walten zu lassen.