Power-Teamplay zum sensationellen Derbysieg: ratiopharm ulm überzeugt
Glückwunsch!
Mit einer überzeugenden Leistung an beiden Enden des Feldes gewinnt ratiopharm ulm nicht nur das Schwabenderby mit 94:60, sondern auch den direkten Vergleich. Somit zieht das Team um Topscorer George de Paula (19 Pkt) an den MHP RIESEN Ludwigsburg vorbei.
Keymoment: Dominante zweite Halbzeit bringt den wichtigen Derbysieg unter Dach und Fach
Nach der Halbzeitpause fühlte es allen voran George de Paula. Der Brasilianer antwortete auf die raschen vier Punkte der Ludwigsburger mit zwei herausragenden Würfen von jenseits der Dreipunktelinie, leitete damit den spielentscheidenden Lauf ein. Am Ende resultierte diese sehenswerte Einzelaktionen in einen 15:0 Run, der den Grundstein für den Auswärtserfolg legte. Nach dem dritten Viertel erlaubten die Ulmer lediglich 48 Punkte, erzielten selbst bereits 72 Zähler und sicherten sich mit einem starken Schlussviertel sogar den direkten Vergleich.
Keyplayer: Das gesamte Team als „Matchwinner“
Eine geschlossene Mannschaftsleistung über die gesamte Spieldauer war am Ende ausschlaggebend. Jeder einzelne Ulmer agierte konzentriert und in jeder Phase der Partie hellwach – diese Galligkeit zeigt sich im Reboundvergleich: Insgesamt 56 Rebounds stehen am Ende auf der Ulmer Habenseite, Ludwigsburg hingegen kam auf 33. Allein am offensiven Brett sammelte das Team 18 Offensivrebounds ein – darunter Trevion Williams (elf Rebounds) und Philipp Herkenhoff (zehn Rebounds). Zudem bestätigen 20 Assists eine grandiose Teamvorstellung. Neben Topscorer de Paula (19 Punkte), erzielten vier weitere Uuulmer eine zweistellige Punkteausbeute. Williams markierte mit zehn Zählern erneut ein Double-Double, Pacôme Dadiet stellte beinahe seine persönliche Bestleistung von 17 Punkten ein (15 Pkt, 5 Reb), Justinian Jessup brillierte in seinem dritten Spiel mit 13 Punkten (vier Assists) und Karim Jallow steuerte neben der gewohnten Energie ebenfalls 12 Punkte und zwei Steals bei.
Spielverlauf
Die Anfangsphase war, wie es sich für ein Derby gehört, vom hohen Spieltempo geprägt. Die Murmel lief in der Anfangsphase bei den Ulmern hervorragend, die in der Halbfeldoffensive ordentlich auf das Gaspedal drückten. Aber auch nach gewonnen Bällen oder einem Defensivrebound schaltete das Team zügig um, symbolisch dafür das erste Highlight: L.J. Figueroa trieb den Ball und bediente per Alley-oop-Pass den einfliegenden Karim Jallow, der den Korbleger am Ende akrobatisch vollendete. Nach einem 6:0 Lauf tritt Ludwigsburg treffsicher aus dem Dreierbereich auf, verwandelte drei in Folge und glich aus. Die Uuulmer hingegen fanden überwiegend den Abschluss in Korbnähe. Justinian Jessup verwandelte nach knapp sieben Minuten den ersten Dreierversuch, während die Gastgeber bereits acht abfeuerten. Von Beginn an stimmte die Defensivbereitschaft - mit viel Energie und einer druckvollen Ganzfeldpresse verhinderte man den Ludwigsburger Flow und erzwang schwierige Würfe. Diese besagte Intensität zeigte sich auch am anderen Ende des Feldes. Nach zehn Minuten standen die Ulmer bereits bei sieben Offensivrebounds, Ludwigsburg hingegen bei drei Defensivrebounds. Dies mündete in einen weiteren Run (10:4), welcher nach dem ersten Viertel zu einer starken Ausbeute von 29 Punkten führte. Im zweiten Viertel blieben die Hausherren hauptsächlich von außen brandgefährlich (3er 6/15). Aber auch Distanzschütze Jessup (3er 2/2) demonstrierte sein weiches Händchen, strahlte bei jedem Ballbesitz große Gefahr aus und machte dem Begriff „Catch&Shoot“ alle Ehre. Danach generierte man zwar weiterhin gute Looks, konnte diese jedoch nicht nutzen und Ludwigsburg stellte mit einem 8:0 Lauf erneut auf Gleichstand. Unmittelbar danach schlugen die Ulmer zurück: Erst versenkte George de Paula einen Stepback-Dreier und danach vollendete Figueroa ein And-One-Play. Apropos And-One - eine Angriffssequenz später zog de Paula unnachahmlich zum Korb und schloss den Floater trotz Fouls erfolgreich ab. Kurz vor der Halbzeit entwickelte sich der Dreipunktewurf doch zu einem großen Faktor im Ulmer Spiel. Zwei Klepeisz Dreier hintereinander verbesserte nicht nur die Quote (3er 7/13), sondern brachte eine zweistellige Halbzeitführung (40:52, HZ.).
Zum Auftakt der zweiten Halbzeit machte es den Eindruck, dass die Hausherren besser aus der Kabine kamen und den Rückstand verkürzten. Aber nach zwei staubtrockenen Dreiern von de Paula war dieser Anschein schnellstens verflogen. Die Uuulmer spielten sich in der Folge sowohl offensiv als auch defensiv in einen Rausch, erschwerten weiterhin die Wurfversuche und zeigten sich im Gegenzug effizient und abgeklärt. Wenn der Ball mal nicht im Netz zappelte, generierte das Team hauptsächlich in Person von Herkenhoff (sechs OR) und Williams (drei OR) immer wieder zweite Chancen. Nachdem der Vorsprung unmittelbar vor dem Schlussabschnitt auf 24 Punkte anwuchs, war der Gewinn des direkten Vergleichs plötzlich in realistischer Nähe. Ein Name darf beim Ulmer Offensivfeuerwerk jedoch nicht fehlen: Youngster Pacôme Dadiet fing ebenfalls Feuer, traf drei seiner vier Versuche von außen und war ebenfalls an diesem spielentscheidenden Run maßgeblich beteiligt. Während die RIESEN den Touch von dort verloren, stieg die orangene Dreierquote weiter an (11/24 – 45,8%). Die Ulmer dominierten weiterhin in allen Belangen, traten über die gesamte Spieldauer beeindruckend auf und zwei Minuten vor Ende stellte Christen mit einem weiteren Dreier auf eine 31-Punkteführung, welche für den direkten Vergleich reichen würde. Ein Monsterblock von de Paula und ein anschließender Slamdunk von Williams demonstrierte kurz vor Spielende einmal mehr die heutige Dominanz und rundeten ein aus Ulmer Sicht großartiges Derby ab.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an unsere Spieler zu dem Sieg. Wir sind sehr glücklich darüber, vor allem über den direkten Vergleich. Dieser war vor dem Spiel noch in weiter Ferne. In der zweiten Halbzeit haben wir nur 20 Punkte zugelassen, sind aber bereits in der ersten Halbzeit energisch aufgetreten. Wir haben einen super Job beim Rebounding gemacht und haben am Ende 23 Rebounds mehr auf dem Konto. Es ist schwierig Ludwigsburg „outzurebounden“, aber es ist uns gelungen – die Jungs haben alles gegeben, eine großartige Leistung gezeigt und dementsprechend freuen wir uns über den wichtigen Erfolg.“
George de Paula: „Es gibt einige Spiele, die wir in unserem Kalender rot eingetragen haben und vor allem nach dem Hinspiel wollten wir eine Reaktion zeigen. Wir haben auf dieses Derby gewartet und jeder Einzelne hat dies gezeigt. Wir haben sowohl gut verteidigt als auch in der Offensive den Ball bewegt, jeder Spieler war involviert und diese Energie war über die gesamte Spieldauer zu spüren. Wir haben heute bewiesen, dass wir auf einem hohen Leven spielen können und wollen so auch in den nächsten Spielen auftreten.“
Karim Jallow: „Dieser Derbysieg fühlt sich sehr gut an. Wir wussten, dass wir hier gewinnen können und haben eine starke Leistung gezeigt. Das wir uns am Ende zusätzlich noch den direkten Vergleich sichern konnten, das freut uns natürlich enorm. Es war unglaublich wichtig und ich bin sehr stolz auf das Team - auf diesen Sieg müssen wir jetzt aufbauen. Auch wenn die letzten Partien hier keinen Erfolg brachten, fanden trotz allem viele Uuulmer heute den Weg nach Ludwigsburg und diese Energie konnten wir von Beginn an auf das Feld übertragen.“