Reggio-Pädagogik im Kindergarten Jeschkenweg Kaufbeuren

Von der Theorie zur Praxis

Der Ansatz der Reggio Pädagogik, vor zwei Jahren das Thema einer Fortbildungsreihe für die städtischen Kindertagesstätten, ist aus der Praxis des städtischen Kindergartens Jeschkenweg in Neugablonz nicht mehr wegzudenken.

Nach der Idee der Reggio Pädagogik trägt die Gesellschaft gemeinschaftlich die Verantwortung für die Erziehung der Kinder. Das kommunikative Handeln und die Begegnung zwischen Jung und Alt sollen durch Aktivität, Kreativität und Dialog geprägt sein. Dabei kommt dem aktiven Mitentscheiden und Mitbestimmen der Jüngsten eine besondere Bedeutung bei.

Im Kindergarten Jeschkenweg ist dieser Ansatz inzwischen im Alltag angekommen: Die Einrichtung hat sich zu einer richtigen Kommunikations- und Erfahrungsstätte entwickelt. Eltern kommen in den Kindergarten und erzählen von ihren Berufen, oder sie laden die Kinder gleich zu sich in die Arbeit ein, damit sie ihnen dort über die Schulter schauen können. Die Kinder lernen so nicht nur verschiedene Berufe kennen, sondern auch das Verhalten gegenüber anderen Erwachsenen. Zudem kommen Eltern regelmäßig in den Kindergarten, um mit den Kindern zu backen oder einen Obstsalat zuzubereiten. So machen die Kinder Erfahrungen im hauswirtschaftlichen Bereich und lernen den Umgang mit Messer und Rührgerät. Ein Höhepunkt war der Besuch in der Bäckerei Posselt, zu dem Rudolf Posselt geladen hatte. Backstube, Öfen und Geräte – die Kinder durften alles inspizieren und schließlich selbst Brezen backen. Nicht minder spannend war der Besuch im Nagelstudio einer Mutter. Geplant sind weiterhin eine Präsentation von einem Vater, der bei BMW tätig ist, sowie eine Präsentation einer Mutter, die bei einer großen Pferdeshow dabei war.

„Die Resonanz bei den Eltern ist einfach toll“, erzählt Lilia Posochin, Erzieherin im Kindergarten Jeschkenweg. „Die Idee nimmt richtig Fahrt auf: Viele Eltern kommen mit Ideen auf uns zu – wir möchten allen die Möglichkeit geben sich zu beteiligen. Die Kinder nehmen dabei unglaublich viel mit.“