Segelflug-Unglück in Füssen

Segelflieger stürzt bei Füssen in den Tod: Wie kam es zum Unglück?

Unglück mit Segelflieger im Bergwald südlich von Füssen

Am Donnerstag war beim Absturz eines einsitzigen Segelflugzeuges im Bergwald südlich von Füssen der Pilot ums Leben gekommen. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Vor Ort waren ein Experte der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, ein Sachverständiger im Auftrag der Kemptener Staatsanwaltschaft sowie Kripobeamte. Hinweise auf einen technischen defekt fanden sie nicht. Klar ist nur: Viele Segelflieger nutzen den Bereich über der Absturzstelle für Aufwind, sagt Füssens Polizeichef Edmund Martin. Der 45-jährige Pilot war mit Vereinskollegen vom Aero Club Coburg zum Segelfliegen in Füssen. Der flugerfahrene Mann soll noch am Vormittag mit einem anderen Flugzeug unterwegs gewesen sein. Auch die verunglückte Maschine war an diesem Tag bereits über Füssen in der Luft, ohne dass es Probleme gegeben hatte.
Gegen 18 Uhr passierte dann aber das Unglück, kurz nach dem Start: „Zahlreiche Zeugen“ meldeten, dass ein Segelflugzeug „steil nach unten trudelnd“ abgestürzt sei, sagt Polizeichef Martin. Sofort wurde eine Suchaktion großflächig rund um den Alatsee eingeleitet. „Eine sehr detaillierte Zeugenaussage“ gab dann den entscheidenden Tipp, sagt Bergretter Thomas Hafenmair. Dadurch wurde der Bundeswehr-Hubschrauber gezielt an die Absturzstelle nahe des A7-Grenztunnels dirigiert.
Bergretter wurden zur Unfallstelle geflogen, der Rettungshubschrauber setzte den Notarzt ab. Allerdings kam jede Hilfe zu spät. Der Mediziner konnte nur noch den Tod des Piloten feststellen, der seine Ehefrau und zwei kleine Kinder hinterlässt. Am Freitag untersuchten Experten das Wrack, um die Ursache für den Absturz zu ermitteln. Noch liegt kein eindeutiges Ergebnis vor, sagt Martin: Weitere Untersuchungen müssten folgen – unter anderem müsse man prüfen, ob ein Flugfehler der Auslöser für den Unfall war oder ob der Pilot gesundheitliche Probleme hatte. Erst nachdem die Experten vor Ort ihre Arbeit beendeten, konnten Bergwacht und Polizei den Leichnam des 45-Jährigen bergen, der im Wrack eingeklemmt war. Er soll obduziert werden.