Smarte Neo-Broker & Trading-Apps im Vergleich
Das Portfolio in der Hosentasche
Mit einer sogenannten Trading-App können selbst Anfänger an der Börse handeln – und das ganz bequem vom eigenen Smartphone aus. Doch wie genau sieht das Konzept dieser „Neo-Broker“ aus, was sind die Vor- und Nachteile und welche App kann hinsichtlich Angebot, Kosten, Sicherheit und Bedienbarkeit überzeugen?
Aktien, ETFs, Anleihen und Derivate – lange war das eher was für Profis und Wohlhabende, während der Rest lieber die Finger davon ließ. Doch schon seit einigen Jahren gibt es sogenannte Online-Broker, mit denen immer häufiger auch Anfänger und „Normalverdiener“ mit Wertpapieren an der Börse handeln können.
Nun geht das Ganze noch einen Schritt weiter: Vor allem jüngere Leute nutzen immer öfter die neuen Trading-Apps, mit denen es sich ganz bequem und von überall aus per Smartphone an der Börse handeln lässt. Die neue Generation von Online-Brokern nennt sich Neo-Broker. „Neo“ bedeutet erst einmal einfach „neu“ – es ist demnach ein „neuer Broker“ beziehungsweise ein Oberbegriff für eine neue Art von Brokern. Diese wollen mit neuen, innovativen Konzepten einen möglichst einfachen Handel von Wertpapieren für alle ermöglichen. Im Unterschied zu klassischen Online-Brokern handeln die Anleger bei Neo-Brokern meist zu vergleichsweise günstigen Gebühren oder einer Flatrate.
Zudem ist der Handel teilweise sogar ausschließlich per App möglich. Allerdings bieten die Neo-Broker ein geringeres Spektrum an Leistungen, Tradingmöglichkeiten und Produkten. Die eingeschränkte Auswahl liegt an dem Vergütungsmodell der Neo-Broker: Es basiert auf indirekten Vergütungen von Handelsplatz-Partnern beziehungsweise Produktpartnerschaften – beispielsweise mit ETF-Anbietern. Prinzipiell lässt sich mit Neo-Brokern vom Smartphone aus aber ebenso mit Aktien, ETFs, Zertifikaten und sogar Kryptowährungen wie Bitcoin handeln. Die Apps bieten damit deutlich mehr Funktionen als reine Aktien-Apps, die lediglich Informationen zur Börsenentwicklung sowie zu Finanzprodukten oder einzelnen Werten abrufen können.
Wie und wann kamen Neo-Broker auf den Markt?
Der Ursprung der Neo-Broker liegt im Jahr 2013 und – natürlich – in den USA. Dort erschien damals der Broker Robinhood aus Kalifornien mit einem gänzlich neuen Brokerage-Konzept auf dem Markt – mittlerweile verwaltet Robinhood über 10 Millionen Nutzerkonten. Das neue Konzept bildete schließlich den Startschuss für eine ganz neue Generation von Brokern: die Neo-Broker. Erst 2019 hat der Anbieter Trade Republic den Trend endgültig nach Deutschland gebracht und sich damals wie heute als „Deutschlands erster mobiler und provisions¬freier Broker“ bezeichnet. Neu daran war der kostenlose beziehungsweise sehr günstige Handel von Wertpapieren in Kombination mit einer sehr modernen, intuitiven Benutzerführung via Smartphone von überall aus und zu jeder Zeit.
Wie sicher ist das Ganze?
Grundsätzlich gilt: Geschäfte an der Börse sind immer mit Risiko verbunden. Wer sein Geld dort investiert, könnte im allerschlimmsten Fall das eingesetzte Kapital verlieren. Davon abgesehen sind Trading-Apps aber genauso sicher oder unsicher wie andere Online-Broker auch. Die größten deutschen Neo-Broker werden durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) reguliert. Bei Insolvenz eines Anbieters greift demnach hier auch die staatliche Einlagensicherung für Beträge bis zu 100.000 Euro.
Wichtig ist jedoch, bei der Anmeldung auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu achten und die jeweiligen Zugangsdaten vor fremden Zugriffen zu schützen. Darüber hinaus bieten mobile Apps oftmals sogar Vorteile: Das Einloggen oder die Orderfreigabe gehen leicht mit FaceID oder Fingerscan, wodurch das lästige Suchen nach PIN und TAN entfällt. Zusätzlich kann die Sicherheit mit einem Geräte-Lock durch die Verknüpfung des Smartphones mit dem Depot erfolgen.
Worauf sollten Anleger bei der Auswahl eines Anbieters achten?
Bevor Anleger sich für einen Neo-Broker entscheiden, sollten sie zuerst überlegen, was ihnen beim Wertpapierhandel wichtig ist. Legt man Wert auf ein möglichst breites Angebot, sind vor allem geringe Kosten das relevanteste Kriterium, soll die Anwendung einfach zu bedienen sein oder steht eine spezielle Art von Wertpapieren im Fokus?
Jeder Neo-Broker hat verschiedene Preismodelle sowie Stärken und Schwächen in bestimmten Bereichen. Wer eher kleine Beträge anlegen möchte, sollte beispielsweise auch das Mindestordervolumen bei einigen Anbietern beachten. Vieltrader profitieren wiederum von einer Flatrate, mit der beliebig viele Orders pro Monat getätigt werden können.
Hinzu kommt einerseits noch das eigene Profil, also ob man Trading-Einsteiger ist oder bereits Erfahrung hat, wie hoch die Risikobereitschaft ist und womit man überwiegend handeln möchte. Weitere Aspekte bei der Auswahl sind etwa die Einlagensicherung, Börsenplätze im In- und Ausland sowie der außerbörsliche Handel.
Auch bei den Handelsplätzen gibt es einige Unterschiede zwischen den einzelnen Neo-Brokern – generell bieten sie aber nur selten mehr als zwei Handelsplätze zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren an.
Vergleich der Anbieter
Alle hier aufgelisteten Anbieter haben ihren Hauptstandort in Deutschland und zeichnen sich durch gute Bedienbarkeit sowie relativ ähnliche Funktionen aus. Es kommt also bei der Auswahl der richtigen App voll und ganz auf die individuellen Interessen und Vorlieben an.
Scalable Capital
Der 2014 gegründete Münchner Anbieter Scalable Capital bietet ein Abomodell, das beliebig viele kostenlose Orders einschließt: Für 2,99 Euro monatlich bei einem Jahresabo beziehungsweise 4,99 Euro für die Variante „Prime flex“ mit monatlicher Zahlung sind hier unbegrenzt Wertpapierkäufe und -verkäufe sowie ETF-Sparplanausführungen enthalten. Das Mindestordervolumen beträgt allerdings 250 Euro und der Handel ist hier lediglich über den Handelsplatz Gettex möglich. Alternativ gibt es auch das Kosten-Modell „Free Broker“ ohne Grundpreis – damit können Wertpapierorder und ETF-Sparplanausführungen für je 99 Cent pro Trade getätigt werden.Die intuitiv zu bedienende App bietet eine große Auswahl an Handlungsoptionen (über 7.000 Aktien und circa 2.000 ETFs) sowie sehr umfangreiche Informationen, zudem sind alle Funktionen auf allen Geräten (Web oder App, iOS oder Android) verfügbar. Dadurch kann man sehr gut die wichtigen Ordertypen (Limit-, Market- und Stop-Loss-Order) ausführen und mit Realtime-Kursen und Charts das Marktgeschehen im Blick behalten. Im vergangenen Jahr hat Scalable Capital (ehemals Robo Advisor) die Marke von zehn Milliarden Euro an Kundengeldern überschritten und zählte damals eigenen Angaben zufolge bereits über 600.000 Kunden.
Trade Republic
Das Fintech Trade Republic aus Berlin ist zwar erst im Jahr 2019 gestartet, hat mit seiner aggressiven Preispolitik jedoch großen Erfolg: Es gibt weder Depotgebühren noch Ordergebühren – für die Abwicklung eines Trades fällt lediglich eine Fremdkostenpauschale von einem Euro an. Der Handel mit ETFs und Aktien ist hier jedoch nur über das an der Börse Hamburg betriebene elektronische Handelssystem LS Exchange möglich. Dafür existiert kein Mindestordervolumen, weshalb man auch für eher geringe Beträge Aktien kaufen kann – perfekt für Anfänger.Aber Vorsicht: Bei einem Volumen von 50 Euro bedeutet auch die kleine Gebühr von einem Euro bereits stolze Kosten von zwei Prozent. Dafür ist ein anderes Angebot für die etwa zwei Millionen Nutzer aktuell noch einmalig: Seit Januar 2023 bietet Trade Republic zeitlich unbegrenzt zwei Prozent Tagesgeld-Zinsen auf dem Verrechnungskonto an. Allerdings ist der Geldrahmen dafür auf 50.000 Euro begrenzt.
Finanzen.net Zero
Im März 2021 hat das bereits seit der Jahrtausendwende bestehende Börsenportal Finanzen.net den Anbieter Gratisbroker übernommen und den Namen in Finanzen.net Zero geändert. Wie der Name schon vermuten lässt, bietet Finanzen.net Zero in Kooperation mit der Baader Bank als Vermittler Wertpapierhandel ohne Gebühren an – aktuell ist der Handel hier nur über den Handelsplatz Gettex möglich.Der Anbieter glänzt mit einem umfangreichen Angebot (über 6.000 Aktien, über 2.000 ETFs), wobei für Orders unter 500 Euro eine Gebühr von einem Euro pro Order berechnet wird, die als „Mindermengenzuschlag” bezeichnet wird. Ab einem Ordervolumen von 500 Euro fallen dann aber keine Ordergebühren mehr an, auch ETF-Sparpläne sind bei Finanzen.net Zero grundsätzlich gebührenfrei. Damit ist die App ideal für Einsteiger, was sich auch in den Nutzerzahlen (aktuell mehr als 10 Millionen) zeigt.
Justtrade
Das 2019 gegründete Frankfurter Start-Up Justtrade ist wie Trade Republic ein typischer Smartphone-Broker, hat aber – wie der Konkurrent inzwischen auch – ebenfalls eine für den Handel nutzbare Webseite. Besonders bei diesem Anbieter ist, dass die Nutzer im Normalfall vergleichsweise geringe Kosten haben. Es gibt hier weder Order- Handelsplatz- oder Depotgebühren noch eine Fremdkostenpauschale oder Ähnliches.Trotz der eher schlanken Kosten bietet Justtrade ein umfassendes Produktangebot: Neben den beiden deutschen Börsen Quotrix und LS Exchange für den Handel mit in-und ausländischen Aktien (circa 9.500), ETFs (circa 1.000) und ETCs können über außerbörsliche Handelspartner zusätzlich Zertifikate, Hebelprodukte und Optionsscheine gehandelt werden. Kleinbeträge im Aktienhandel sind hier jedoch nicht möglich, denn das Mindestordervolumen liegt bei 500 Euro. Allerdings können Nutzer (ETF-) Sparpläne bereits ab 25 Euro im Monat eröffnen. Ähnlich wie die anderen Anbieter hat Justtrade eine Watchlist mit Realtime-Push-Kursen als App-Funktion. Was aktuell aber noch fehlt ist eine Benachrichtigungsfunktion, die aber für die aktuell rund acht Millionen Nutzer noch kommen soll.
Comdirect
Wer vor allem auf eine einfach zu bedienende Trading-App mit allen wichtigen Funktionen Wert legt, ist bei Comdirect gut aufgehoben. Die 1994 gegründete Digitalbank gehört zur Commerzbank – als Voraussetzung für die Nutzung ist demnach ein Comdirect-Depot erforderlich, das für das Online-Trading freigeschaltet ist. Es gibt hier kein Mindestordervolumen, die Kosten sind im Vergleich allerdings etwas höher: Pro Order wird ein Orderentgelt von 4,90 Euro zuzüglich einer Provision in Höhe von 0,25 Prozent fällig – mindestens 9,90 Euro und höchstens 59,50 Euro.Hinzu kommt das sogenannte Handelsplatzentgelt (beim Handelsplatz Xetra 0,0015 Prozent und mindestens 1,50 Euro, an den übrigen Börsen 0,0025 Prozent und mindestens 2,50 Euro). Dafür glänzt Comdirect mit einem größeren Angebot an Handelsplätzen (zwölf deutsche Börsen) und attraktiven Neukundenangeboten.
eToro
Als einziger Online-Broker bietet das israelische Unternehmen eToro für seine über 20 Millionen Nutzer die Möglichkeit zum sogenannten Social Trading: Das bedeutet, dass die Nutzer in der App auch Informationen zu ihren Strategien sowie auch ihre Einschätzungen zu bestimmten Wertpapieren mit anderen teilen — manche gewähren sogar Einlicke in ihr gesamtes Portfolio und bekommen dafür von eToro Provisionen gezahlt. Dementsprechend ist die App vor allem bei jüngeren Nutzern beliebt, denen dort insgesamt 21 Handelsplätze zur Verfügung stehen. Ein Pluspunkt neben dem kostenlosen Demo-Konto ist, dass das Mindestordervolumen für Trades mit Aktien, Krypto und ETFs lediglich 10 US-Dollar beträgt. Allerdings ist eine Auszahlungsgebühr von 5 US-Dollar zu entrichten, zudem fallen bei der gesamten Nutzung bei der Umrechnung Fremdwährungskosten an, denn das Verrechnungskonto wird in US-Dollar geführt. Hinzu kommt: Die Zahl der Aktien ist auf ungefähr 3.100 Werte beschränkt, dafür gibt es eine breite Auswahl an Kryptowährungen und keine Depotgebühr. Da für die Anwendung insgesamt fünf Arten von Gebühren existieren (Umrechnungsgebühr, Overnight-Gebühr, Auszahlungsgebühr, Inaktivitätsgebühr und Spread), ist eToro im Vergleich hinsichtlich der Gebührenstruktur eher unübersichtlich und damit mehr für erfahrene Trader geeignet.BISON
Mit BISON wurde 2019 hierzulande die erste App für den Handel mit Kryptowährungen geschaffen, hinter der mit der Börse Stuttgart eine traditionelle Wertpapierbörse steht. Auch zuvor gab es bereits vergleichbare Anbieter, die jedoch allesamt aus dem Ausland kamen und dementsprechend nicht in deutscher Sprache waren. Für Fans von Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. stellt BISON eine interessante Möglichkeit dar, denn Nutzer benötigen nicht einmal ein Krypto-Wallet, sondern nur ein deutsches Girokonto. Damit können sie mit aktuell insgesamt 17 Kryptowährungen einfach und relativ unkompliziert handeln, ohne dafür Handelsgebühren zu bezahlen. Es können sowohl einmalige Investitionen getätigt als auch ganze Sparpläne (bereits ab 0,01 Euro) erstellt werden. BISON verdient dabei sein Geld über den sogenannten Spread, also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskur. Wichtig zu wissen ist, dass der Handel mit Kryptowährungen hochspekulativ ist und bislang wenige gesetzliche Rahmenbedingungen existieren — daher sollte man hier nur Geld investieren, das nicht unbedingt benötigt wird. Ansonsten ist die App aber gut für Anfänger und Einsteiger im Segment Kryptowährungen geeignet, da die App sehr sicher und die Gebührenstruktur vergleichsweise transparent ist. Bevor man mit BISON auch handeln kann, musst man sich zudem erst in einem Videotelefonat mit dem eigenen Ausweis identifizieren.Vorteile
Die neuen Broker bieten Anlegern im Vergleich zu den klassischen Brokern viele Vorteile: Sie sind aufgrund ihrer günstigen Konditionen meist preiswerter und ermöglichen die Teilnahme am Trading fast ganz unabhängig von den Börsenöffnungszeiten. Auch der Handel an ausländischen Börsen ist möglich, zudem gibt es eine Festpreisgarantie beim Aktienkauf durch außerbörslichen Handel. Weil auch kleinere Beträge investiert werden können, haben deutlich mehr Personen und vor allem Anfänger nun Zugang zum Wertpapier-Handel. Die Gebührenmodelle sind in der Regel nicht nur günstig, sondern auch einfach verständlich (Stichwort: Flatrate-Modell oder beispielsweise Handeln für einen Euro pro Order). Ebenso simpel ist auch die Bedienung, die oftmals per App und damit von überall aus und zu jeder Zeit mit dem Smartphone erfolgt.
Nachteile
Dieser schnelle und einfache Zugang kann jedoch auch zum Nachteil werden – etwa wenn die Nutzer dadurch zum Zocken oder zum unüberlegten Handeln verleitet werden. Manche der Gebührenmodelle sind ohnehin nur für Vieltrader interessant, andere haben wiederum eine Mindestordergröße, die das Investieren von kleineren Beträgen verhindern. Hinzu kommen mehrere Einschränkungen, die sich aus dem Geschäftsmodell der Neo-Broker ergeben: Zum einen sind damit meist deutlich weniger Wertpapiere handelbar als bei klassischen Brokern, oftmals gibt es dafür auch nur einen Handelsplatz. Zum anderen gibt es Einschränkungen bei den Recherche-Möglichkeiten, den Orderarten und den Leistungen, insbesondere beim Kundenservice.
Wie sieht es mit den Steuern aus?
Gewinne aus dem Handel mit Wertpapieren sowie auch Dividenden sind seit 2009 steuerpflichtig. Der Fiskus erhebt hier eine Abgeltungssteuer (25 Prozent) zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent) und gegebenenfalls auch noch Kirchensteuer.
Anleger aus Deutschland zahlen bei Aktiengewinnen und Dividenden in der Regel zwischen 26,38 Prozent und 27,99 Prozent Steuern. Viele deutsche Trading-Apps führen die Abgeltungssteuer automatisch an die Behörden ab oder es kann ein Freistellungsauftrag erteilt werden.
Anders sieht es bei ausländischen Trading-Apps aus: Hier müssen Anleger sich unter Umständen selbst um die ordnungsgemäße Versteuerung kümmern.
Tipps
Ein guter Tipp für Einsteiger lautet, nicht direkt mit dem Trading per App zu beginnen, sondern sich zunächst auf verschiedenen Webseiten und Kanälen zu informieren. Viele Trading-Apps bieten darüber hinaus die Möglichkeit, die Funktionen sowie die Benutzeroberfläche mit einem Demo-Konto ohne echtes Geld quasi spielerisch zu erkunden. Ansonsten gilt, dass sich Neo-Broker auch sehr gut als Zweitdepot eignen. Schließlich benötigt man für das eigene Gehaltskonto ohnehin eine Bankverbindung bei einer der klassischen (Online-) Banken. Neo-Broker hingegen sind rein auf den Handel von Wertpapieren ausgelegt. Wer also gern ETFs handeln möchte, ohne groß über die Kosten nachzudenken, kann sich beispielsweise einfach ein Zweitdepot bei einem der neuen Broker einrichten. Dort lässt es sich auch gut mit kleineren Beträgen starten und experimentieren – ohnehin sollte man sich nicht zum Zocken verleiten lassen, sondern lediglich Kapital riskieren, auf das man notfalls auch verzichten kann.
Zuletzt noch ein Geheimtipp: Alle Online-Broker haben ein großes Interesse daran, dass ihre Kunden möglichst aktiv sind. Wer diesen Aspekt bei seinen Entscheidungen berücksichtigt, kann die Vorzüge des Wertpapierhandels per Trading-Apps perfekt für sich nutzen. Die bestehen nämlich vor allem darin, nicht unbedingt besonders häufig zu handeln, sondern genau dann agieren beziehungsweise reagieren zu können, wenn die aktuelle Kursentwicklung es verlangt – eben diese zeitnahe Reaktion klappt per Trading-App natürlich sehr gut. Zusammengefasst lässt sich also sagen: Reich wird nicht, wer viel handelt, sondern wer klug handelt!
FAZIT:
Neo-Broker haben mit ihren Trading-Apps den Zugang zum Wertpapierhandel demokratisiert – dadurch ist es für Anfänger so einfach wie nie, mit dem Trading von Aktien, ETFs, Kryptowährungen oder Zertifikaten zu starten. Die Anbieter punkten mit günstigen Gebühren, weshalb sie sich für Vieltrader, für Einsteiger in den Wertpapierhandel und auch für Anleger lohnen, die eher kleine Summen investieren wollen. Allerdings sind die Auswahlmöglichkeiten bei Neo-Brokern im Vergleich eher eingeschränkt. Wer viel Wert auf einen umfangreichen Service und ein großes Angebot legt, ist bei einem klassischen Broker daher besser aufgehoben. | Text: Vera Mergle