Tipps bei Sonnenbrand: Welche Hausmittel helfen wirklich?

Geheimtipp Aloe Vera

Bei Sonnenschein zieht es uns nach draußen, doch einmal nicht aufgepasst und schwupp – der Sonnenbrand ist da. Das Gefährliche daran: Die meisten Beschwerden stellen sich erst Stunden später ein. Doch was hilft, wenn es doch einmal zu spät ist?

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Was ist ein Sonnenbrand und wie entsteht er?
Bei einem Sonnenbrand handelt es sich in der Regel um oberflächliche Verbrennungen. Dabei reagiert die Haut auf zu viel UV-Strahlung mit einer Entzündung – diese wird ungefähr vier bis zwölf Stunden nach dem Sonnenbad heiß und rot, darüber hinaus juckt und schmerzt sie. Meist ist bei einem Sonnenbrand die obere Hautschicht, die sogenannte Epidermis betroffen. In schwereren Fällen kann er aber auch die Dermis, also die mittlere Hautschicht angreifen. Demnach wird in drei Schweregrade unterschieden: 

Grad 1: Ein leichter Sonnenbrand geht mit geröteten Hautpartien einher, die sich sehr warm anfühlen und jucken, zudem schwillt hier manchmal die Haut an.

Grad 2: Bilden sich auf der Haut zusätzlich Bläschen, handelt es sich um einen Sonnenbrand 2. Grades. Nach einer Weile schält sich die Haut außerdem.

Grad 3: Hier sind bereits Verbrennungen vorhanden, die die obere Hautschicht schwer beschädigt haben und oftmals Narben hinterlassen.

Was macht Sonnenbrand so gefährlich?
Das tückische an Sonnenbrand ist, dass er sich meistens erst Stunden nach der Überdosis UV-Licht so richtig bemerkbar macht. Denn wer beispielsweise in der Sonne Sport treibt, schwitzt sowieso und merkt die heftige Sonneneinstrahlung gar nicht – selbiges gilt fürs Wandern sowie für Aktivitäten am Meer, wo der Wind die Hitze angenehm erscheinen lässt.

Wann muss Sonnenbrand ärztlich abgeklärt werden?
In manchen Fällen sollte man bei Sonnenbrand unbedingt einen Arzt aufsuchen – etwa wenn sich Blasen an der betroffenen Hautstelle bilden. Gleiches gilt, wenn Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Fieber, Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden auftreten. Zudem besteht bei Sonnenbrand auch die Gefahr eines Hitzschlags oder Sonnenstichs, weshalb bei starken Kopfschmerzen und Fieber ein Arzt-Besuch empfohlen wird.

Hausmittel gegen Sonnenbrand
Mit einigen Hausmitteln lässt sich ein Sonnenbrand zumindest in schwacher Form immerhin relativ gut behandeln. Ganz klar gilt jedoch zuerst: Raus aus der Sonne und ab in den Schatten!

Kühlen
Zunächst einmal ist ein wichtiger Schritt, um die Schwellung und den Schmerz zu lindern sowie eine mögliche Entzündung zu verhindern, dass die Haut gekühlt wird. Wer nun an Eiswürfel oder Kühlpads denkt – das ist keine gute Idee, weil diese zu kalt sind und schnell einen Gefrierbrand auslösen können. Besser sind feuchte Umschläge oder Leinentücher sowie kühlende After-Sun-Produkte, Brandgele aus der Apotheke und hautberuhigende Lotionen mit Dexpanthenol oder Ringelblume.

Flüssigkeit
Weil dem Körper bei Sonnenbrand viel Flüssigkeit entzogen wurde, muss er mit einer extra Portion Feuchtigkeit versorgt werden. Ohnehin wird durch regelmäßiges Trinken der Regenerationsprozess der Haut unterstützt. Ist die Haut verbrannt, kann man sie mit Thermalwasserspray benetzen, um die Spannungsgefühle zu lindern und der Haut wertvolle Mineralien zu liefern.

Apfelessig
Er gilt als Wundermittel – und tatsächlich kann Apfelessig auch bei Sonnenbrand Abhilfe schaffen, denn die darin enthaltenen organischen Säuren können den Säureschutzmantel der Haut bei der Regeneration unterstützen. Dafür gibt man ganz einfach 1-2 EL Essig auf 1 Liter Wasser und tupft die betroffene Stellen damit oder benetzt Leinentücher mit Apfelessig und legt diese auf größere betroffene Körperstellen auf.

Grüner Tee
Während die klassischen Quark- oder Joghurt-Wickel bei Sonnenbrand nicht so gut geeignet sind (sie können schnell Infektionen auslösen), ist Grüner Tee dafür gut geeignet. Schließlich sind die Teeblätter reich an Gerbstoffen und Polyphenolen, die einen beruhigenden Effekt auf die Haut haben sollen. Dadurch können Rötungen und Zellschäden als Folge des Sonnenbrands reduziert werden.

Aloe Vera
Wer eine Aloe Vera Pflanze zu Hause hat, kann das Gel direkt den Blättern entnehmen und auf die betroffenen Hautpartien auftragen. Das kühlt die Haut und versorgt sie zudem mit Mineralien, Vitaminen und Aminosäuren, die die Hautregeneration unterstützen.

Was ist bei Sonnenbrand 2. und 3. Grades?
Sobald der Sonnenbrand Brandblasen bildet, sind Hausmittel nicht mehr ausreichend. In diesem Fall sollte man zum Arzt gehen und die Blasen wegen der Infektionsgefahr nie selbst öffnen. Treten starke Schmerzen auf, kann der Mediziner Schmerzmittel verschreiben, ansonsten kann zur Entzündungshemmung ein Kortikosteroid (Kortison) verordnet werden. Sonnenbrände 3. Grades werden in der Regel im Krankenhaus behandelt, weil hier eine hohe Infektionsgefahr besteht und man wegen des hohen Flüssigkeitsverlustes auf Infusionen angewiesen sein kann.

Mögliche langfristige Schäden 
Jeder einzelne Sonnenbrand erhöht zunächst einmal das Hautkrebsrisiko. So kann die UV-Strahlung zu bleibenden Veränderungen im Erbgut der Hautzelle führen, die eine Zelle selbst sogar noch viele Jahre später entarten lassen können. Auch äußerlich hinterlassen zu viele Sonnenbäder ihre Spuren: Die Haut altert schneller und verliert dabei ihre Elastizität, was zu Falten und Altersflecken führen kann.

FAZIT:
Wer zu lange (ungeschützt) in der Sonne war, bekommt oftmals einen unangenehmen Sonnenbrand, der sich zudem erst nach einigen Stunden äußert. Abhilfe können dabei Hausmittel wie Grüner Tee als Wickel, Apfelessig, spezielle After-Sun-Produkte sowie viel Flüssigkeit und generell Kühlung schaffen. Vor allem häufiger Sonnenbrand kann langfristig Zellen abtöten und zu Hautkrebs führen. Haut, die häufig und intensiv der Sonne ausgesetzt ist, altert zudem schneller. |Text: Vera Mergle