Schwelle von einer halben Million Corona-Toten in den USA überschritten

Ein Jahr nach dem ersten Corona-Todesfall in den USA hat die Opferzahl in dem Land die symbolische Schwelle von einer halben Million überschritten. Nach einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Montag starben seit Beginn der Pandemie mehr als 500.000 Menschen an den Folgen einer Infektion. Präsident Joe Biden ordnete an, die Fahnen landesweit auf Halbmast zu setzen.

Biden sprach im Weißen Haus von einem "grauenvollen, herzzerreißenden Meilenstein". "500.071 Tote. Damit sind mehr Amerikaner in einem Jahr dieser Pandemie ums Leben gekommen als im Ersten Weltkrieg, im Zweiten Weltkrieg und im Vietnamkrieg zusammen." Biden bezog sich damit auf US-Soldaten, die bei Gefechten getötet wurden.

Die USA hätten auch mehr Corona-Tote zu beklagen als jedes andere Land der Welt, sagte Biden. Er versprach, die Opfer würden nie vergessen: "Das waren Menschen, die wir kannten."

US-Präsident Joe Biden hält Ansprache im Weißen Haus

Zugleich rief der Präsident dazu auf, nicht nur der Toten zu gedenken, sondern im Kampf gegen die Pandemie auch zu handeln. "Wir müssen zusammen kämpfen." Dann könne das Virus besiegt werde, sagte Biden. "Ich verspreche Ihnen: Wir werden das gemeinsam durchstehen."

Die USA sind das Land mit den mit Abstand meisten bestätigten Corona-Infektionen und Todesfällen weltweit. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land bereits mehr als 28 Millionen Ansteckungen bestätigt.

Der erste positive Corona-Test in den USA war am 21. Januar 2020 bekanntgegeben worden, der erste Todesfall dann am 29. Februar. Die Schwelle von 100.000 Toten wurde nur drei Monate später überschritten, die Schwelle von 200.000 Toten dann im September, die Schwelle von 300.000 Toten Mitte Dezember und die Schwelle von 400.000 Toten Mitte Januar.

Kritiker machen das Krisenmanagement des damaligen Präsidenten Donald Trump für das Ausmaß der Pandemie in dem Land mitverantwortlich. Trump hatte die Gefahr durch das Virus immer wieder kleingeredet und nach den Lockdown-Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität gepocht.

Corona-Impfungen in Los Angeles

Sein Nachfolger Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Er will unter anderem die Impfkampagne beschleunigen und hat neue Vorgaben zum Tragen von Schutzmasken erlassen.

Biden ordnete nun an, in Erinnerung an die 500.000 Corona-Toten landesweit bis Freitagabend die Flaggen auf Halbmast zu setzen. Der Präsident hielt am Abend gemeinsam mit seiner Frau Jill, Vizepräsidentin Kamala Harris und deren Ehemann Doug Emhoff vor dem Weißen Haus eine Schweigeminute für die Opfer ab. Zahlreiche Kerzen waren entzündet.

Inmitten der schlechten Nachrichten gibt es auch gute Neuigkeiten: Die Zahl der Neuinfektionen geht in den USA seit Wochen stark zurück. Mehr als 61 Millionen Menschen haben bereits mindestens eine Corona-Impfung erhalten, 18 Millionen Menschen bekamen bereits beide Spritzen.