Twitter fährt wegen teurer Beilegung von Rechtsstreit Quartalsverlust ein

Twitter hat wegen der teuren Beilegung eines Rechtsstreits mit Investoren einen Quartalsverlust von mehr als einer halben Milliarde Dollar eingefahren. Das Nettoergebnis des dritten Quartals beläuft sich auf ein Minus von 537 Millionen Dollar (463 Millionen Euro), wie das US-Internetunternehmen am Dienstag mitteilte.

Zwar erzielte das auf Kurzbotschaften spezialisierte Onlinenetzwerk im selben Zeitraum dank eines starken Geschäfts mit Werbeanzeigen einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar - ein Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Doch schlug der nach jahrelangem Streit um Angaben zur Zahl der Twitter-Nutzer erreichte Vergleich mit Investoren mit einer außergewöhnlichen Belastung von 766 Millionen Dollar im dritten Quartal zu Buche.

Twitter hatte den Vergleich mit einem Gesamtvolumen von 809,5 Millionen Dollar im September bekanntgegeben. Investoren hatten das Unternehmen im Jahr 2016 wegen irreführender Angaben verklagt - sie beschuldigten führende Twitter-Manager, darunter Gründer Jack Dorsey und den damaligen Chef Dick Costolo, beim Verkauf eigener Twitter-Aktien 2015 nicht die volle Wahrheit über ein langsameres Wachstum der Nutzerzahlen offenbart zu haben. Die Klage wurde eingereicht, nachdem der Twitter-Aktienkurs aufgrund des schleppenden Wachstums der Nutzerzahlen zeitweise gefallen war.