Musk will Satelliten-Internetdienst Starlink auch im Iran anbieten

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Elon MuskBild: AFP/Archiv / JIM WATSON

Milliardär Elon Musk will seinen Satelliten-Internetdienst SpaceX auch für Menschen im Iran anbieten. Dafür werde der Dienstleister Starlink bei der US-Regierung eine Ausnahme von den internationalen Sanktionen gegen das Land beantragen, erklärte Musk am Montag (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter auf eine entsprechende Frage eines Journalisten.

Der iranischstämmige Wissenschaftsjournalist Erfan Kasraie reagierte auf Musks Ankündigung mit der Aussage, der Starlink-Dienst könnte für die Zukunft des Iran ein "Wendepunkt" werden. Musk hatte wenige Stunden zuvor auf Twitter erklärt, Starlink sei nun auf allen Kontinenten verfügbar, "Antarktis eingeschlossen".

Der 2020 gestartete Dienst Starlink betreibt derzeit bereits ein Netzwerk von mehr als 3000 Satelliten, das den Internetzugang in Gebieten ermöglichen soll, die nicht per Kabel ans weltweite Netz angeschlossen sind. Für den Empfang des von Starlink ausgesendeten Signals sind eine Antenne, ein Modem und ein monatliches Abonnement erforderlich. Derzeit werden etwa einmal pro Woche neue Satelliten mit den von SpaceX betriebenen Trägerraketen des Typs Falcon 9 ins Weltall geschickt. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, bis zu 42.000 Satelliten zu betreiben.

Die USA hatten ihre bereits bestehenden Sanktionen gegen den Iran zuletzt verschärft, nachdem Teheran Russland Kampfdrohnen geliefert hatte und ein im Juli erfolgter, mutmaßlich vom iranischen Geheimdienstministerium ausgeführter Cyber-Angriff gegen den Nato-Mitgliedsstaat Albanien bekannt geworden war. Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des 2015 abgeschlossenen internationalen Atomabkommens mit Iran waren zuletzt ins Stocken geraten. US-Präsident Joe Biden hatte sich zwar offen für ein erneutes Abkommen ausgesprochen, Teheran forderte aber Garantien Washingtons, dass das Abkommen auch in den kommenden Jahren Bestand hat. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte das Abkommen im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt, woraufhin Teheran sich nicht mehr an Auflagen hielt.

Starlink hatte zuletzt im Frühjahr Aufsehen erregt, als Firmenchef Musk der Ukraine Starlink-Geräte schickte, um die von russischen Militärangriffen betroffenen Gebiete mit Internet zu versorgen.