Leitung der Moderation von Inhalten bei Twitter erneut vakant

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Twitter-LogoBild: AFP/Archiv / Constanza HEVIA

Nach dem Kauf von Twitter durch Tesla-Chef Elon Musk ist der Posten des Abteilungsleiters für Sicherheit und Integrität des Onlinedienstes bereits zum zweiten Mal vakant. Ella Irwin bestätigte am Freitag (Ortszeit) auf Twitter die schon seit 24 Stunden im Internet kursierenden Gerüchte, dass sie ihren Job als Verantwortliche für die Moderation der Inhalte auf Twitter gekündigt habe.

Irwin hatte den Posten erst im November von Yoel Roth übernommen, der Twitter nach der chaotischen Übernahme durch Musk mit mehreren anderen ranghohen Beschäftigten verlassen hatte. "Das war eine unglaubliche Erfahrung und ich bin sehr dankbar, mit diesem tollen Team aus leidenschaftlichen, kreativen und hart arbeitenden Leuten zusammengearbeitet zu haben", erklärte die Managerin.

Gründe für ihren Weggang nannte Irwin nicht. Sie versicherte, dass sie Twitter auf seinem Weg weiter untestützen werde.

Irwins Vorgänger Roth hatte seine Kündigung mit Musks Führungstil begründet, der die Regeln für Twitter in Form "einseitiger Dekrete" festlege. In einem in der "New York Times" veröffentlichten Beitrag kritisierte Roth außerdem, dass Musk die Werbekunden nicht von seinem Konzept überzeugt habe und Twitter daher vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehe.

Musk hatte den Onlinedienst im Oktober für 44 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) gekauft. Seitdem hat Twitter allerdings massiv an Wert verloren. Musk will, dass auf Twitter absolute Meinungsfreiheit herrscht. Diffamierungen etwa von Minderheiten werden daher akzeptiert. Zahlreiche umstrittene Persönlichkeiten, insbesondere aus dem rechtsextremen Spektrum, kehrten nach Musks Übernahme des Unternehmens zu Twitter zurück.

Am Donnerstag war eine Kontroverse über den Umgang von Twitter mit einer Dokumentation der konservativen Website "The Daily Wire" mit dem Titel "Was ist eine Frau?" entbrannt. Darin ging es um die Definition von Geschlechtern und Transsexualität. Die konservative Website, die erst kürzlich beschlossen hatte, Podcasts via Twitter zu verbreiten, beschwerte sich, dass Twitter die Doku habe blockieren wollen.

Grundlage für das Vorhaben waren Verstöße gegen die Regel bei Twitter, dass Menschen mit den Pronomen bezeichnet werden müssen, die der von ihnen gewählten Geschlechtsidentität entsprechen. So wurden in dem Dokumentarfilm Transgender, die sich selbst als Frauen fühlen, als "er" statt als "sie" bezeichnet.

Musk entschuldigte sich für das Vorgehen seines Unternehmens gegen den Film. "Das ist ein Fehler von mehreren Personen bei Twitter", erklärte er. Es sei aus seiner Sicht zwar "unhöflich", nicht die von einem Menschen selbst gewählte Geschlechtszuweisung zu verwenden, es verstoße aber gegen keinerlei Gesetz. Der Film von "The Daily Wire" könne daher von den Abonnenten des Mediums abgerufen werden, werde vom Twitter-Algorithmus allerdings nicht empfohlen.