10 Jahre Seniorenzentrum Lechrain

Ein weiteres Jubiläum

Die Kameloase aus Langerringen stattet dem Seniorenzentrum Lechrain regelmäßig bei Festivitäten einen Besuch ab. Entsprechend routiniert wirkten die Kamele Polar und Sabo beim großen Jubiläumsfest der Einrichtung mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeitern, Wegbegleitern und Ehrengästen. Während im Garten die Bewohnerinnen und Bewohner von dem Duo „Schmidtreissend“ mit beschwingter Musik, alkoholfreien Cocktails in feierliche Stimmung gebracht wurden, begrüßte TV-Moderatorin Angie Stifter in dem Veranstaltungsraum der Einrichtung die Festgäste zur 10-jährigen Jubiläumsfeier.

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Bild: Altenhilfe der Stadt Augsburg

Fachlich herausragende Pflege und Betreuung

Mit herzlichen Worten eröffnete Werkleiterin Susanne Greger und Sozialreferent Martin Schenkelberg den Festakt. Rückblickend aber auch in die Zukunft schauend, zeigten sich beide beeindruckt von dem Erfolg der Senioreneinrichtung. Vor rund 12 Jahren, im Dezember 2011, stimmte der Augsburger Stadtrat dafür, dass die städtische Altenhilfe ein neues Seniorenzentrum im Stadtteil Lechhausen betreiben soll. In weniger als zwei Jahren wurde die Pflegeinrichtung von der Firma Erl-Bau aus Niederbayern gebaut und die Immobilie an die Altenhilfe Augsburg verpachtet. Sozialreferent Martin Schenkelberg, der den städtischen Eigenbetrieb in seinem Referat zusammen mit Stadträtinnen und Stadträten im Werkausschuss als Aufsichtsorgan betreut, betonte, „das Modell, ein vollstationäres Pflegeheim durch einen privaten Bauträger und nach fachlichen Vorgaben von Pflegeexperten erbauen zu lassen, hat sich bewährt.“

Gründung des Hauses war ein Kraftakt

Ehrengast und Stadtrat Max Weinkamm, der damals als Sozialreferent den Bau auf den Weg brachte, erinnert sich an Stimmen, die eine wirtschaftliche Belegung des Hauses und die Spezialisierung auf Demenz kritisch betrachteten. Umso erfreulicher, sei es, „dass die Realität zeige, dass eine stationäres Pflegeheim mit183 Plätzen in Augsburg bereits über zehn Jahre hinweg eine dauerhaft hohe Nachfrage erzeuge“. In der Zeit ihres Bestehens hat die Senioreneinrichtung in Augsburg und der ganzen Region viel Unterstützung und zahlreiche Freunde gefunden. „Unser Konzept im Seniorenzentrum Lechrain hat sich auch in der Praxis als Meilenstein einer gerontopsychiatrischen Betreuung und Pflege bewährt“, betonte in ihrem Grußwort auch Werkleiterin Susanne Greger. Eine Besonderheit sei vor allem das offene Konzept, dass dementiell Erkrankten mit Weglauf-Tendenz ermöglicht, sich überall durch das Haus und den Garten zu bewegen. Pflege orientiere sich hier vor allem an den individuellen Lebensgewohnheiten der Seniorinnen und Senioren. „Wir gestalten hier Lebenswelten und keine Scheinwelten, also gibt es hier auch mal einen St. Martin auf einem Pferd, der in unserem Fahrstuhl in die Wohngruppen zu bettlägerigen Menschen fährt“, berichtete Greger mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Zukünftig Belastungen für Mitarbeitende noch mehr reduzieren

Wie wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels auch eine gute Pflege und Entlastung der Mitarbeitenden ist, wurde in der moderierten Gesprächsrunde mit TV-Moderatorin Angie Stifter deutlich. Eingeladen waren dazu Dr. Christian Leopold, von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München, Altenhilfe-Fachbereichsleiterin Anita Happacher und die angehende Pflegefachkraft Julia Adodo. Die drei Pflegeexperten diskutierten, welche Möglichkeiten es mit dem von der Hochschule begleiteten Projekt „Bindung“ gibt, die Belastungen der Mitarbeitenden im Seniorenzentrum zu verringern. Im Blickpunkt stehe, so Dr. Leopold, vor allem eine stressfreie Beziehungsqualität für alle Beteiligten. Die ersten Erfolge des Projekts „Bindung“ seien eine gute Sache, befand auch die Auszubildende Julia Adodo. „Der Pflege eine Stimme“ öffentlich zu geben, sei eines der wichtigsten Ziele, um den Beruf attraktiv zu machen und letztlich auch ein wesentlicher Faktor, um auch Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeinrichtungen Zufriedenheit zu geben. Als die Festgäste daraufhin lautstark klatschten, bewahrheitete sich, dass im Seniorenzentrum Lechrain die Lebenswelten für die pflegebedürftigen Menschen immer im Vordergrund stehen. Mitten in den Veranstaltungssaal hinein spazierten die Kamele Polar und Sabo. Das brachte Festgäste und Moderatorin Angie Stifter kurzfristig ins Staunen und Lachen und den offiziellen Festakt zu einem fulminanten Ende.