No zu Jess und Jure beim FC Augsburg ?

Kommt bald wirklich Sandro Wagner als Chefcoach?

Wie die Verantwortlichen des FCA zum Saisonende die Strippen ziehen und nun anscheinend das Heil im Umbruch bei Trainer- und Sportdirektorposten suchen. Oder alles nur viel Lärm um nichts? Eine Betrachtung.

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Sind diese Zeiten des Duos Jess (Thorup) und (Marinko) Jurendić bald vorbei?Bild: Kolbert Press
Mit vier Niederlagen in Folge bei den letzten vier Spielen kam es beim FC Augsburg - trotz frühzeitigem Klassenerhalt,wie schon die Saison zuvor unter Trainer Jess Thorup, und bis dahin einer Rückrunde, in der man zunächst elf Mal ungeschlagen blieb - zum dramatischen Höhepunkt zu Saisonende. Nachdem die Saison sowieso von einem Wechselbad der Gefühle geprägt war. Insbesondere im Zusammenhang mit Trainer Jess Thorup, der sowohl (mehr) Kritik als auch Lob aus der Chefetage erntete. Insbesondere die defensive (am Ende aber erfolgreiche, Stichwort 15. Bundesligajahr erreicht) Ausrichtung und der als unattraktiv empfundene Spielstil missfielen den Bossen. Es ist im Profigeschäft Fußball durchaus Usus, dass der Wind schnell in eine andere Richtung bläst, wenn der Masterplan nicht erfüllt wird. Allein die Frage danach wie dieser konkret aussieht, darf gestellt werden. Dass man zwischenzeitlich in Abstiegsnähe rangierte, im DFB-Pokal zwar weiter, aber nicht weit genug kam und auch einen Tabellenplatz für internationale Wettbewerbe wieder aus der Hand gleiten ließ, nicht zu vergessen den Run um bessere TV-Gelder verlor: Diese einzelnen Akte im Laufe der Saison steuerten schließlich in ihrem Höhepunkt nun auf diese seit Tagen geführte (und auch gesteuerte?) Trainerdebatte zu und auch zur Frage, ob denn Sportdirektor Marinko Jurendić noch passt. Auch hier kann, muss man die Frage nach dem Wie der Diskussion stellen. In der Rückrunde blieb der FC Augsburg lange Zeit ungeschlagen, man spielte in Summe die drittbeste Saison bezogen auf die Punkteausbeute in der Bundesliga, Eigengewächse wurden sehr wohl eingebunden (Mert Kömür) oder wären es öfters geworden, wenn nicht verletzt (Henri Koudossou). Und letztendlich bescheinigten Erhebungen Jess Thorup Rang 2 unter den besten drei Trainern, die das Meiste aus dem vorhandenen Potential ihre Mannschaft geschöpft haben. Der Schlüssel zum Erfolg war nunmal in dieser Saison beim FCA die defensive Stabilität, und zugegeben auch ein wenig Glück. Trainer Thorup betonte mehrfach die Bedeutung dieser defensiven Stärke und die Geschlossenheit der Mannschaft als Grundlage für eben diesen Erfolg und als solide Basis für die kommende Saison. Doch die sollen nun andere Player federführend an der Seitenlinie und in puncto Transfers etc. bestimmen. Es dem SC Freiburg in der Vereinsentwicklung gleich zu tun, wie allerdings des öfteren auch schon in den Raum geworfen wurde, ist damit wohl ad acta gelegt. Dafür bräuchte es Kontinuität und wohl auch Mut. Auch die Kommunikation hätte man sich mehr im Stile der vielfach bemühten FCA-DNA bei einer wie erwähnt legitimen Personalentscheidung gewünscht - wie aus vielen Richtungen zu hören ist.

Mein Fazit (Marion Buk-Kluger): Wohl doch mehr Fäden ziehen à la Puppenkiste statt sachlich ausgeführte Personalentscheidung bei einem Bundesligisten.