Altenhilfe Augsburg holt dritten Platz beim Altenheim Zukunftspreis
Auszeichnung des Projekts „Fachkräfte sichern, Menschen willkommen heißen“
- Zukunftsorientierte Strategien gegen Fachkräftemangel
- Pflegequalität durch internationale Rekrutierung und Integrationskonzept
- EU-Teilprojekt „Aktiv Ankommen“ für Pflegekräfte
Das Projekt „Fachkräfte sichern, Menschen willkommen heißen“ der Altenhilfe der Stadt Augsburg ist auf dem Altenheim Management Kongress in Köln Anfang Oktober vom renommierten Fachverlag Vincentz Network mit dem dritten Platz beim Altenheim Zukunftspreis ausgezeichnet worden. Überzeugt hat die zukunftsorientierte Strategie gegen Fachkräftemangel: Gemeinsam mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Triple-Win-Programm der Bundesarbeitsagentur werden Pflegekräfte aus Kerala in Indien gewonnen. Kristian Greite, Werkleiter der Altenhilfe Augsburg, reiste im April 2025 reiste mit zwei Mitarbeitenden persönlich zur Auswahl nach Indien – ein bewusst menschlich geprägter Ansatz. Bis 2027 sollen sechzig neue Pflegekräfte gewonnen werden, ebenso viele, wie altersbedingt ausscheiden.
„Damit wird die Personalplanung planbarer, nachhaltiger und die Pflegequalität gesichert. Wir wollen nicht nur Fachkräfte gewinnen, sondern Menschen willkommen heißen, die sich von Anfang an als Teil des Teams fühlen“, so Greite.
Integration als aktiver Prozess
Für die soziale und berufliche Eingliederung neuer Mitarbeitender wurde parallel zur Anwerbung das EU-geförderte Projekt DIWA 4.0 „Aktiv Ankommen“ gestartet. Im Seniorenzentrum Lechrain begleitet ein Integrationsteam die Pflegekräfte vom ersten Tag an. In regelmäßigen Treffen werden alltagsnahe Themen besprochen – von Lieblingsorten in Augsburg über sprachliche Stolpersteine bis hin zur Frage, wo man in der Stadt Gewürze aus der Heimat findet. Auch die fachliche Einarbeitung und Vorschläge, wie diese verbessert werden kann, wird thematisiert. Auf Basis dieser Erfahrungen soll zum Projektende hin ein Einarbeitungskonzept entwickelt werden.
Gegenseitig voneinander lernen
Zudem wurden für das Projekt DIWA 4.0. „Aktiv Ankommen“ neue Räume für Begegnungen geschaffen, in denen Mitarbeitende ihre Erfahrungen, Ideen und Perspektiven einbringen können. So entsteht eine Willkommenskultur mit gegenseitigem Lernprozess. Viele Teammitglieder bringen eigene Migrationserfahrung mit und wissen, wie wichtig eine verlässliche Begleitung ist. So wird soziokulturelle Integration nicht dem Einzelengagement überlassen, sondern institutionell verankert und intensiv begleitet. Ziel des DIWA-Projektteams ist es, sämtliche Erfahrungen und Informationen zu sammeln und auszuwerten, um nach Projektende ein nachhaltiges Konzept für eine Willkommenskultur aufzusetzen. Die aktuelle Projektgruppe schafft dafür Grundlagen für zukünfti ge integrationsfördernde Maßnahmen.
Ein Modell für eine zukunftsfähige Pflege
„Integration darf kein Zufallsprodukt sein. Sie ist ein aktiver Prozess, den wir gestalten – gemeinsam, persönlich und professionell“, so Werkleiter Kristian Greite.
Mit dieser Doppelstrategie aus internationaler Rekrutierung und professioneller Integration zeigt die Altenhilfe Augsburg, dass kommunale Träger wichtige Impulsgeber einer modernen Pflegekultur sein können. Das Projekt stärkt Bindung, Zufriedenheit und Resilienz – und macht deutlich, dass gute Pflege dort beginnt, wo Menschen willkommen geheißen werden.
Teil des Programms DIWA 4.0
Das Projekt „Aktiv Ankommen“ der Altenhilfe Augsburg ist Teil von DIWA 4.0. Das EU-geförderte Projekt DIWA 4.0 unter der Leitung des Büros für gesellschaftliche Integration der Stadt Augsburg setzt sich aktiv für die gleichberechtigte Teilhabe Neuzugewanderter und ein respektvolles Miteinander ein. Mehr Informationen gibt es auf augsburg.de/diwa