Augsburger Stadtrat beschließt mit großer Mehrheit das Klimawandel-Anpassungskonzept (KASA)

Schrittweise Umsetzung in den nächsten Jahren

Wie können sich die Stadt Augsburg und ihre Bewohnerinnen und Bewohner gut an die Klimaänderungen anpassen? Spätestens seit den letzten Hitzesommern und den gewaltigen Überschwemmungen im Ahrtal im Juli 2021 sind die Folgen des Klimawandels auch in Deutschland in der breiten Bevölkerung angekommen.

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Bild: iStock.com, Bearbeitung: Stadt Augsburg
„Für die Stadt Augsburg heißt dies: Unsere Klimaschutzmaßnahmen müssen oberste Priorität haben und wir müssen uns mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen und resilienter, also widerstandsfähiger werden“, so Umweltreferent Reiner Erben. 

Die Stadt Augsburg hat im Jahr 2018 die Erstellung eines Konzepts zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen. Es gab zuvor bereits zahlreiche Aktivitäten der Stadtverwaltung zu diesem wichtigen Themenbereich, wie z.B. die Verwendung bestimmter klimaresilienter Baumarten. 

Handlungsbedarf bei Stadtgrün und Verkehr 

Nun erhält die Stadt Augsburg als weiteren Schritt ein umfassendes, gesamtstädtisches Konzept, in das zahlreiche städtische Dienststellen und externe Akteure wie z.B. die Stadtwerke, das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth oder der Bayerische Bauernverband ihr Wissen eingebracht haben. Auch die Eingaben aus der Online-Bürgerbeteiligung im Januar 2021 wurden in die Erstellung der Maßnahmen einbezogen, insbesondere in den besonders häufig genannten Handlungsfeldern Stadtgrün und Verkehr. 

Die Gesamtkosten für die Erstellung des Konzepts betragen rund 120.000 Euro. Davon werden rund 58.000 Euro vom Freistaat Bayern übernommen, im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz in Kommunen“. 

Maßnahmenkatalog entwickelt 

In seiner Mai-Sitzung hat der Augsburger Stadtrat das Konzept mit großer Mehrheit beschlossen. In den nächsten Jahren sollen die Inhalte des Konzepts schrittweise umgesetzt werden. Auf Grundlage der untersuchten lokalen Klimaänderungen und der Betroffenheiten in Augsburg wurden Strategien und Maßnahmen entwickelt, wie die Auswirkungen des Klimawandels – insbesondere bei Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignissen – in verschiedenen Handlungsbereichen abgemildert werden können. Es wurde ein Maßnahmenkatalog mit 47 Maßnahmen entwickelt, für 13 verschiedene Handlungsfelder, wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaft, Wasser, Energie, Gebäude, Industrie und Gewerbe, Menschliche Gesundheit oder Stadtgrün. 

Präsentation erster Ideen durch Quartiersmanagement 

Zusätzlich wurden zwei Leitprojekte entworfen, mit denen zeitnah begonnen werden kann. Diese sind die Erstellung eines stadtweiten Hitzeaktionsplans unter Federführung des Gesundheitsamtes sowie das Leitprojekt „Klimaresilientes Quartier“ im Projektgebiet Oberhausen-Mitte/ Rechts-der- Wertach. Das „Klimaresiliente Quartier“ ist ein gemeinsames Projekt von Stadtplanungsamt, Umweltamt und Quartiersmanagement vor Ort, bei dem auch zahlreiche weitere Ämter wie z.B. das Tiefbauamt oder das Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen beteiligt sind. Die ersten Ideen und Einzelmaßnahmen zum Projekt werden auf dem Straßenfest in der Mittelstraße (Rechts-der-Wertach) am Samstag, 2. Juli 2022, durch das Quartiersmanagement präsentiert. 

Das Klimawandel-Anpassungskonzept besteht aus zwei Teilen und kann auf www.augsburg.de/kasa heruntergeladen werden. Außerdem gibt es eine Broschüre als Kurzfassung, die anschaulich die wichtigsten Inhalte aufzeigt. Sie steht dort ebenfalls zum Download zur Verfügung und wird zudem in gedruckter Form z.B. in der Stadtbücherei ausgelegt.