Augsburgs Wassermanagementsystem ist sogar Weltkulturerbe

Trinkwasser das kostbare Gut

Am Trinkwasser scheiden sich die Geister immer wieder. Zum einen wird gesagt, die Notwendigkeit Wasser in Flaschen zu kaufen ist nicht gegeben, da das Trinkwasser in Deutschland einen hohen Standard von Lebensmittelsicherheit aufweist. Auf der anderen Seite sagen Verfechter des abgefüllten Wassers, dass die Reinheitskontrolle bis zum Abfüllen in die Flasche erfolgt, zudem würde es einfach besser schmecken. Hier geben wir einen Überblick über die Trinkwassergewinnung in Augsburg, wo die natürlichen Gegebenheiten besonders günstig sind.

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Bild: swa
Ein Trinkwasserreservoir mit 18 km Ausdehnung
Die Stadt Augsburg verfügt über ein riesiges eigenes Reservoir, das sich vom Stadtwald, fast in der Mitte von Augsburg, über 18 km in den Süden erstreckt. Da es sich dabei fast zu 100 % um unversiegelte, zum Großteil bewaldete Flächen handelt. Versickert ein sehr hoher Anteil des Regenwassers in die Schichten, aus denen das Wasser gewonnen wird. Durch den Klimawandel hat sich auch das Regnen verändert. Es fällt zwar insgesamt etwa die gleiche Menge an Regen – aber es konzentriert sich auf weniger Tage. Die dadurch auftretenden Starkregenfälle können von sehr trockenen Böden grundsätzlich schlechter aufgenommen werden und fließen deshalb einfach ab. Im Augsburger Trinkwasserschutzgebiet ist dies anders, die Schwammwirkung des Bodens ist fast ganzjährig gewährleistet.

Qualitätskontrolle und -Überwachung rund um die Uhr
Die Stadtwerke Augsburg entnehmen aktuell aus 70 Brunnen, durch Kies und in tieferen Schichten immer feiner werdenden Sand, gefiltertes Wasser. Das Rohwasser, so wird es fachtechnisch genannt, unterliegt einer ständigen Prüfung, bevor es in die Verteilnetze eingespeist wird. Erst nach bestandener Qualitätskontrolle darf es sich Trinkwasser nennen und steht nicht nur als Brauchwasser in den Haushalten von Augsburg, Stadtbergen, Neusäß, Königsbrunn, Friedberg West, Aystetten und aktuell auch Gersthofen zur Verfügung. Das Wasser entspricht auch den hohen Lebensmittelstandards, die in Deutschland gelten. 

Kontrollen der Qualität finden auch wöchentlich aus 30 – 50 Proben statt, die an Endverbrauchsstellen entnommen werden, das können städtische Gebäude sein, Schulen oder andere öffentliche Stätten. Zusätzlich wird das Wasser 24h am Tag im elektronischen Labor überwacht. 

Zu Hause ist man selbst verantwortlich
Die Stadtwerke garantieren die Qualität bis zum Hausanschluss, von da an beginnt die Eigenverantwortung. Nicht immer ist klar, aus welchem Material die Trinkwasserinstallation gebaut ist. Aller Verbraucher können eine Probe vom heimischen Wasserhahn entnehmen und bei den Stadtwerken, gegen eine Bearbeitungsgebühr, untersuchen lassen. Alte Leitungen sollten auf Bleigehalt geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Dabei ist es wichtig auf die Zertifizierung der DVGW zu achten, das gilt auch für die Armaturen. Beim Neukauf sollte die Zertifizierung generell vorhanden sein oder man weist einen, beauftragten  Installateur, explizit darauf hin. Hat man dies Alles im Blick, ist einem unbeschwerten Genuss von Leitungswasser als Trinkwasser nichts entgegengestellt. Text: Tom Alt