Australische Behörde fordert von X weltweite Entfernung von Videos zu Messerangriff

Nach einem Messerangriff auf einen Bischof im australischen Sydney hat die Internetaufsichtsbehörde des Landes vor Gericht die weltweite Entfernung von Videos der Tat auf der Onlineplattform X gefordert. Trotz einer Blockade der Inhalte in Australien, sei es nach wie vor möglich, diese über eine VPN-Verbindung anzusehen, erklärten die Anwälte der Behörde am Freitag. X habe nicht alle nötigen Schritte unternommen, um die 65 Video- und Audioclips der Tat zu entfernen.

Auf Bischof Mar Mari Emmanuel war Mitte April bei einem im Internet übertragenen Gottesdienst mit einem Messer eingestochen worden. Mutmaßlicher Täter ist ein 16-Jähriger. In der Folge der Tat erließ die Aufsichtsbehörde mehrere Sperrvermerke für Onlinenetzwerke. Trotz eigener Richtlinien über die globale Entfernung von Inhalten habe die Plattform X die Videos nur für Australien entfernt, hieß es.

Per VPN-Software ist es möglich, ortsgebundene Sperren zu umgehen. Laut einem Vertreter der Aufsichtsbehörde wird die Software von rund einem Viertel der Australier genutzt.

Der Anwalt von X, Bret Walker, sagte dem Gericht, die Anordnung zur Entfernung beziehe sich nur auf den Zugriff von Australien aus. Es müsse geprüft werden, ob die Aufnahmen die Anforderungen für eine globale Entfernung erfüllten. Der Eigentümer von X, Tech-Milliardär Elon Musk, hatte bereits erklärt, dass ein weltweites Verbot die Befugnisse der australischen Behörde überschreite.